crazy

Cold in July

A man’s got to do what a man’s got to do.

von Alexander
Dem derzeitigen Trend nach eher realitätsnahen, düsteren Crime-Dramen, wie schon dem zuvor rezitierten und sehr empfehlenswerten „Blue Ruin" folgend, schließt sich „Cold in July" an. Als aufmerksamer FFF-Besucher mag man hier fast einen neuen „Film Noir"-Trend erschnuppern.
Der Film mutet ein wenig wie der große Bruder von „Blue Ruin" an, mit seiner ruhigen, intelligenten Erzählweise, seinen oftmals wortkargen, einsamen Antihelden, ist aber trotz Plot-Twist zur Mitte des Films relativ geradlinig erzählt. Die Bilder liefern die Blaupause eines Amerikas, wie es sich der deutsche Pauschaltourist wohl eher weniger vorstellt, die Helden sind so schön tragisch wie zu Zeiten der „schwarzen Serie" aus den 40ern und der Film erfrischend unkommerziell und Anti-Mainstream-Hollywood. Man merkt auch den französischen Einfluss in der Produktion, fast wird eine Lücke geschlossen zu den in den letzten Jahren auf dem FFF leider immer weniger vertretenen und schmerzlich vermissten, kühlen und ergreifenden Thrillern aus Frankreich.
Die größte Überraschung dürfte aber der unglaublich gute Auftritt von „Miami Vice"-Star Don Johnson sein, der, in Würde gealtert, eine fantastische Peformance gibt und dessen Texas-Slang dem ungeübten Ohr Probleme bereiten könnte, zu Atmosphäre, Spannung und vielleicht auch Witz aber einen schwerwiegenden Beitrag leistet.
Und irgendwann, wenn sich die Atmosphäre mit einer unerträglichen Spannung aufgeladen hat, werden den wenigen Worten dreier zu einer Zweckgemeinschaft zusammengeschweisster Männer auch blutige Taten folgen.
Alexander

03.08.2014, 12:19



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