Cub

Gute Grundidee verschenkt ihr Potential

von Wishbringer
Hatte ich mir wirklich erhofft, in "Welp" könnte eine Pfadfindergruppe mit so viel Charme, Witz und Herz inszeniert werden wie in einem "Moonrise Kingdom"? Vielleicht hatte ich vermutet, hier würden die Kids im Kampf mit dem Bösen im "Camp Evil" so viel Einfallsreichtum an den Tag legen, wie wir es bei Owen in "The Aggression Scale" sehen durften. Sicherlich hatte ich mir gewünscht, die Kinder im Wald würden gemeinsam die Hauptrolle spielen wie in "I Declare War". Zumindest hatte ich geglaubt, "Cub" hätte irgendetwas (was auch immer) Besonderes zu bieten.

Aber all diese Aspekte sind hier nur in Ansätzen spürbar. Abgesehen von der zentralen Hauptfigur Sam verkommt die Gruppe der Kinder fast schon zu Statisten. Hier spielt sich viel zu viel (auch Uninteressantes, Belangloses) mit den Camp-Leitern und den erwachsenen Randfiguren des Films ab. Kreatives Pfadfinder-Teamwork blitzt in einer Szene mal grandios auf und verpufft dann sofort wieder. Eine Falle der Gegenspieler schafft es durchaus auch - originell inszeniert - für Szenenapplaus zu sorgen. Auch kommt bei den diversen merkwürdigen Dingen im Wald teilweise sogar angenehm faszinierendes LOST-Feeling auf. Aber vereinzelte, gelungene Elemente machen noch keinen guten Film. Für mich dominierte hier vor allem eins: Absehbarkeit und das Gefühl, irgendwie alles schon mal gesehen zu haben. Von einem guten Slasher erwarte ich mir unter anderem, dass er, wenn er in mir schon eine Vorhersehbarkeit hervorruft der Art: jetzt wird wahrscheinlich in der nächsten Szene A passieren (evtl. auch B), mich dann wenigstens mal mit einer Variante C überrascht. Fehlanzeige. So kam bei mir leider nur wenig Spannung auf, und das Geschehen vermochte nur mäßig unterhaltsam zu sein.

Was die technischen Aspekte, die Locations und die Qualität der Darstellerleistungen angeht, kann man sicherlich nicht meckern. Potential ist da, aber es wird hier ein klischeehafter Backwood-Slasher abgeliefert, dem es an Originalität und Einfallsreichtum mangelt und der mich einfach nicht gepackt hat. Kein schlechter Film, aber für mich persönlich von denjenigen Filmen, die ich mir dieses Jahr auf den Nights angeschaut habe, der schwächste Film und verglichen mit dem "Lazarus Effect" die noch größere Enttäuschung.
Wishbringer
sah diesen Film im Cinedom, Köln

20.03.2015, 08:54



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