Kann ich Adam Wingard Fanclubleiter Nord werden?von Jimmyjohnjamesmyer | |
Keine Ahnung warum so viele diesen Film so gefressen haben. Nach "Horrible Way to Die" und "You’re Next" habe ich mich schon diebisch auf diesen Film gefreut und habe absolut nichts auszusetzen... nein, besser noch: "The Guest" hat ein so abgefuckt cooles Ende, dass ich die Erfahrung mit noch einem größeren Grinsen als bei "You’re Next" verlassen habe. Der Großteil des Filmes gibt sich mysteriös wenn der Gast auftaucht und in die Familie des verstorbenen Soldaten aufgenommen wird mit dem er im Krieg war und für den er den letzten Salut verkünden soll. Es ist von Anfang an klar, dass etwas nicht stimmt und hinter dem perfekten immer lächelnden Gesicht des Gastes etwas lauert. 3/4 des Filmes sieht man zu wie er sich in das Leben seiner Gastfamilie drängt und sich ihrer Probleme annimmt, die er auf sehr eigenwillige Art löst... immer mit dem perfekt höflichen Gesichtsausdruck, der nur selten aufbricht. Der Hauptcharakter hat etwas hypnotisches und ich fresse einen Besen, wenn Wingard hier nicht massivst von Ryan Goslin in Drive beeinflusst ist. Denn nicht nur der unnahbare Charakter sondern besonders auch die Stimmung und der unterkühlte 80er Jahre Soundtrack führen zu dem einen oder anderen Flashback. Damit lebt "The Guest" zu 70% von dieser gewissen Coolness und dem mitunter kognitiv dissonanten Soundtrack, der sich aus einer Mix-CD speist, die ihm die Tochter der Familie brennt. Mancher mag sagen, dass das geklaut ist und nicht passen will aber für mich macht gerade das den Reiz des Filmes aus und ich schätze Wingards Händchen dafür, aus bekannten Elementen etwas neues zu mischen und das akustisch-visuelle mit extrem eigenen Storytwists auszuschmücken. Denn wenn das Mysteriöse langsam aufgeklärt wird schwenkt Wingard hier so dermaßen in WTF-Territorium ab, dass man irgendwann vor lauter Meta nicht mehr weiß wo einem der Kopf steht. Mir hat das letzte Drittel jedenfalls den Filmgenuss versüßt und die letzte Szene ist wirklich die Kirsche auf der Sahnetorte. Denn auch wenn "The Guest" primär von seiner Stimmung lebt nimmt sich der Film glücklicherweise selbst so wenig ernst wie "You’re Next" und haut nochmal eine enorme Dosis Humor in den Mix. Man erkennt hier sicher diverse recycelte Ideen wieder aber "The Guest" versucht auf jeden Fall etwas neues. Mir hat es jedenfalls gefallen und ich freue mich schon auf den nächsten Wingard Film. | |
Jimmyjohnjamesmyer | 23.03.2015, 15:12 |
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