Hellions

Etwas Süßes, etwas Saures

von Lovecraft
Ausgerechnet an Halloween erfährt die 17jährige Dora Vogel (achtet auf die amerikanische Aussprache des Namens!) von ihrer ungewollten Schwangerschaft. Dies soll jedoch nicht ihr einziges Problem in der Nacht der Geister und Spukgestalten bleiben, fordert doch eine Horde dämonischer, ansprechend kostümierter Kinder ("Trick or treat" läßt grüßen) mit Nachdruck ihr ungeborenes Baby.

Trotz augenscheinlich ganz kleinem Budget ist "Hellions" optisch teilweise ein Augenschmaus, vom Drehbuch her hingegen leider doch eher Durchschnitt. Der Soundtrack wechselt meist passend zwischen Synthie-Gebrummel, Staccato-Streichern und Kinderchören. Und natürlich ist die Nacht vor Allerheiligen ein Garant für stimmungsvolle, atmosphärische Bilder, und das macht sich der Streifen auch geschickt zunutze. Fast fühlt man sich ein wenig wie in die einsamen Straßenzüge von Haddonfield versetzt. So wirkt auch der Aufbau zunächst wie ein ganz klassischer Slasher, durchaus einfühlsam und dreidimensional wird uns dabei die Protagonistin nähergebracht, mit zunehmender Dauer driftet der Streifen jedoch ins Surreale ab und wirkt doch gleichzeitig inhaltlich erheblich simpler. Schade! "Hellions" möchte wohl cleverer sein, als er tatsächlich ist und stellt sich letztlich doch nur als ein schmucker, aber teilweise ausgehöhlter Kürbis dar, inklusive einiger Längen zum Ende hin.

Trotzdem kann der insgesamt solide Film mit Hauptdarstellerin, Atmosphäre und Kameraführung punkten und ist für Interessierte ohne die ganz großen Erwartungen durchaus einen Blick wert.
Lovecraft
sah diesen Film im Cinestar, Berlin

06.08.2015, 11:14



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