Reviewvon boneless | |
Das Drive mittlerweile so etwas wie die Blaupause für Filme dieser Gangart geworden ist, merkt man auch Night Fare überdeutlich an, atmet dieser doch ohne Zweifel die Bildästhetik und die geschmackssichere Soundarbeit des wohl längst zum modernen Klassiker avancierten Refn-Streifens. Auch in Sachen Story gibt es die ein oder andere Referenz zu Drive, ohne das Night Fare zur bloßen Kopie verkommt. Nein, Night Fare hat es durchaus in sich. Zwei alte Freunde treffen sich wieder. Luc empfängt seinen englischen Kumpanen Chris in Paris und beide beginnen den ersten Abend mit Party und Alkohol. Chris ist jedoch nicht so recht bei der Sache, trauert er doch immer noch seiner verflossenen Liebe nach, die mittlerweile mit Luc liiert ist. Beide verlassen irgendwann die Party und Chris lässt sich von Luc noch dazu drängen, die Nacht fortzusetzen. Beide nehmen ein Taxi und prellen die Zeche. Ein kapitaler Fehler. Denn von nun an macht der Taxifahrer Jagd auf die Beiden und es wird schnell deutlich, dass dieser Mann vor nichts zurück schreckt... Night Fare ist ein spannender Thriller, der in gerade mal 81 Minuten recht schnell zur Sache kommt. Doch das vermeintliche Katz-und-Maus Spiel nimmt gerade gegen Ende hin seltsame Züge an, um abschließend einen Twist zu bringen, den ich so nicht vorausgesehen hätte. Ich war ohnehin bis zu einem bestimmten Moment auf einer komplett falschen Fährte, umso heftiger dann die Überraschung zum Schluss. Jene kann man albern und überzogen finden, für mich hat es den Film aber in eine ganz andere Richtung gelenkt und am Ende durchaus zum nachdenken angeregt. Night Fare setzt auf eine dunkle Atmosphäre und eine ruhige Erzählweise, lässt den Taxifahrer hier und da vielleicht etwas zu übermächtig erscheinen, andererseits ist das auch irgendwie der Reiz an der Sache, gerade auch, weil dieser komplett in Stille sein Werk verrichtet. Die Gewalt ist ähnlich wie bei Drive eher rar gesät, aber wenn es zur Sache geht, dann werden keine Gefangenen gemacht. Richtig gelungen war zudem der Schluss, gerade im Zusammenspiel mit dem herausragenden Song hatte das schon Gänsehautpotential. Die kurze Szene während des Abspanns hätte man sich meiner Meinung nach allerdings sparen können, jene wirkte dann fast schon unfreiwillig komisch. Dennoch: Hat im Gesamten auf jeden Fall Spaß gemacht. | |
boneless sah diesen Film im Cinestar, Berlin | 09.08.2015, 21:24 |
Jetzt anmelden oder registrieren um diesen Film zu bewerten
Weitere Informationen (externe Links): | |||||||||||||||||||||
|