Kunst-Quark.von Alexander | |
Das ich ein Fan von „unerklärlichen Mystery-Filmen“ bin, hat mittlerweile bestimmt auch der Letzte hier mitbekommen. Muss ich deshalb aber jeden Blödsinn, der unter dem Label Mystery veröffentlicht wird, bedingungslos in die Arme schließen, bis zum Exzess liebkosen und den Herrn preisen, weil es nun wieder einen Film mehr gibt, der sich in die ewigen Weiten der Zuschauer-Ratlosigkeit einreihen dürfte? Ich denke nein. Bei objektiver Betrachtung erinnert „H.“ zunächst an Filme wie „Upstream Color“ (dies wird im Programmheft ja auch ohne Umschweife zugegeben), aber auch „Under The Skin“ kommt einem in den Sinn. Diese Filme mochte ich beide, siehe hierzu auch meine Reviews vom letzten Jahr. H. geht jedoch einen anderen Weg. Ohne mit visueller Opulenz wie bei „Under The Skin“ zu punkten oder Handlungsstränge auf komplizierte oder gar bizarre, dafür interessante Art und Weise zu kombinieren, wie bei „Upstream Color“, bekommen wir 4 vollkommen normale Kurzfilmchen serviert, die uns einen Einblick in das Leben zweier Paare bieten, das eine Paar alt und liebenswert, das andere jung und irgendwie nervig. Zumindest die Szenen des alten Pärchens bieten stellenweise Einblicke in deren Alltag, die mich zum schmunzeln bringen konnten. Auf Dauer war es mir aber offen gestanden einfach nur öde, Zeuge von aneinandergereihte Szenen von mehr oder weniger intimen Verrichtungen des Alltags sein zu müssen, auch wenn diese Szenen immer mal wieder von einem im winterlichen Fluss herabtreibenden „Kopf“ einer Statue unterbrochen wurden, was der Langeweile leider auch keine Linderung einbrachte, denn die Bilder des im Wasser treibenden Kopfes sind noch dazu mit der entsetzlichsten Tonspur der Filmgeschichte unterlegt und schon deshalb kaum zum Aushalten. Zumindest werden die einzelnen Handlungsstränge auf eine gewisse Weise am Ende zusammengeführt, man kann dem Film also nicht vorwerfen, den Zuschauer komplett zu verarschen. Ich gebe an dieser Stelle zu, dass ich hinsichtlich von Bedeutung, Auflösung oder sonstiger Interpretation dieses Kunst-Quarks noch immer ratlos bin. Dies ist aber nicht der Grund dafür, dass ich „H.“ nicht wirklich viel abgewinnen konnte. Auch finde ich „H.“ nicht 'schlecht' im Sinne von „Schrott, Mist, Schund, etc.“. Der Film hat mich schlicht und ergreifend einfach nur gelangweilt. | |
Alexander sah diesen Film im Cinestar, Frankfurt | 22.08.2015, 21:50 |
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