28 Days Later

Ein Schuss Adrenalin in den modernden Arm des Zombiefilms

von Leimbacher-Mario
Zwischen SARS, BSE oder der Vogelgrippe traf dieser getarnte Zombiethriller mit Karacho den Zahn der Zeit - voller Wut, voller Hoffnungslosigkeit, voller Verunsicherung und voller Adrenalin. Ganz sicher einer der wichtigsten "Zombiefilme" in der Filmgeschichte, selbst wenn es sich nicht wirklich um Zombies oder Untote handelt... Ein Mann wacht nach einem Unfall im verlassenen London auf und muss schnell feststellen, dass die Bevölkerung von einem tollwutartigen Virus befallen wurde, vor dem es kaum ein Versteck gibt...

"28 Days Later" ist höllisch schnell auf den Beinen, ähnlich wie seine menschelnden "Monster", er funktioniert wie eine perfekt platzierte Warnung schockierend nah an der Realität und er wirkt immer unmittelbar und packend (auch durch seinen grimmig-matschigen Videolook) - Eigenschaften, die dem Zombiegenre bis dato seit Jahrzehnten (seit Romeros originaler Trilogie) abhandengekommen waren. Eine Frischzellenkur, die dem Genre bis heute zu einem vierten Frühling geholfen hat und schon viel sowohl aus "[rec]" sowie "The Walking Dead" vorwegnahm. Ohne Boyles clevere (und politisch sowie sozial deutbare) Vision des Untergangs wäre der Horrorfilm heute nicht das, was er ist. UK-Schocker kamen lange nicht mehr derart international und wegweisend daher.

Cilian Murphy spielt den verwirrten und ratlos in den Abgrund geworfenen Überlebenden absolut glaubhaft und passt sich so dem intensiven Realismus des Horrorszenarios an, ist immer auf einer Stufe mit uns Zuschauern. Wir sehen eine Zukunft, bei der man, vor lauter Tierversuchen, Überbevölkerung, künstlicher Viren und tierischer Überzüchtung, phasenweise meint, sie schon im Nacken hecheln hören zu können. Das verleiht "28 Days Later" seine nachhaltige Wirkung. Man kann nur hoffen, dass es immer eine überzeichnete Alptraumwarnung für die Menschheit bleibt...

Fazit: Danny Boyle hat mit "28 Days Later" dem Zombiegenre mächtig auf die Sprünge geholfen und einen direkten, dreckigen und fiesen Infiziertenterror geschaffen, der lange im Gedächtnis und der Blutbahn bleibt. In der des Subgenres sowie des Zuschauers. Intensiv, fast als wäre man selbst in dieser sich unangenehm nah anfühlenden Apokalypse...
Leimbacher-Mario

31.07.2018, 11:07



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