Shrew’s Nest

Das Nest des Terrors

von Leimbacher-Mario
Mit Filmen wie "The Body", "Sleep Tight" oder "Kidnapped" haben die Spanier in den letzten Jahren den Staffelstab des Terrors von den Franzosen übernommen & stilsicher auf ihre Weise interpretiert & weiterentwickelt. Persönlicher, spannender, nicht ganz so gory, aber ebenso schockierend wie die Franzosenschocker vor 5–10 Jahren. "Shrew’s Nest" ist der neueste Auswuchs dieser spanischen Thrillerwelle, ein perfides Kammerspiel, ein absoluter Höhepunkt auf dem diesjährigen FFF. Mal ruhig, mal exzessiv brutal, aber immer spannend & gegen Ende öfters eine Gänsehaut erzeugend.

Es ist eine Geschichte mit Recht wenigen Schauspielern & noch weniger Schauplätzen, eigentlich sogar nur einem. Es geht um ein Geschwisterpaar, bei dem die ältere Montse (hört sich nicht umsonst etwas an wie Monster) dominant ihre kleine Schwester streng katholisch erziehen will, aber gleichzeitig selbst krankhaft die Wohnung nicht verlassen kann. Als dann eines Tages noch ein schwer verletzter männlicher Nachbar in die Wohnung fällt, ist die psychisch angeschlagene Montse überfordert & angetan gleichzeitig & die Chaosspirale um traurige Geheimnisse der kleinen Familie fängt sich an zu drehen.

Als eines der Highlights des diesjährigen "Fresh Blood Awards" waren die Erwartungen hoch, gerade mit dem Regisseur & der spanischen Welle im Rücken - Mission accomplished, würde ich sagen! Trotz einer unglaublichen Vorstellung von Macarena Gomez als Montse, die Kathy Bathes in Misery kaum nachsteht, verkommt das Ganze nicht zu einer One-Woman-Show. Trotz einiger Überraschungen & Enthüllungen während der 90 Minuten wirken die Haken nie erzwungen oder unnötig. Auch der spanische Nachkriegs-Look der 50er gefällt mir, obwohl das Ganze durch die Set-Einschränkungen eher zeitlos wirkt. Zeitlos teuflisch, zeitlos böse, aber nie übertrieben. Erschreckend realistisch gar zum Teil, gerade Montses Schicksal & Entwicklung. Trotz ihrer eiskalten Art & ziemlich bösem Charakter hat man fast Mitleid & ist einfach nur schockiert. Das muss man als Monster auch erst mal schaffen. Spannung, Tempo, Emotionen, Brutalität am Ende, hervorragende Schauspieler - ein rundes Gesamtpaket, das es einfach nur zu genießen gilt!

Fazit: die Spanier sind die momentanen Thriller-Könige & Shrew’s Nest beweist das nachdrücklich! Hitchcock wäre schockiert & begeistert!
Leimbacher-Mario
sah diesen Film im Residenz, Köln

14.04.2016, 11:18



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