Ich sehe tote Pänzchenvon Leimbacher-Mario | Permalink |
Ich mag alle beteiligten Jungdarsteller in „Jamie Marks Is Dead“ - und dennoch reicht es in meinem Buch nicht mal ernsthaft für Durchschnitt. Sehr schade! In der unhip-entschleunigt erzählten Geschichte geht es um einen toten Jungen, der am steinigen Rand eines Flusses gefunden wird und daraufhin zwei seiner Mitschüler als Geist erscheint, sich scheinbar nicht wirklich vom Leben lösen kann und mit einem seiner alten Klassenkameraden ein besseres, intimeres Verhältnis aufbaut als vor seinem plötzlichen Ableben... In Ansätzen stimmt mit dieser ungewöhnlichen Ghoststory genug, um Neugier zu wecken. Die jungen Hollywoodsternchen haben Talent (auch wenn sie es hier viel zu sporadisch zeigen!), die triste Bildsprache ist atmosphärisch, das Erzähltempo bedacht gewählt und das Thema der Heranwachsenden, die zu Geistern eine bessere Beziehung aufbauen können als zur kalten, herzlosen und sie scheinbar nicht verstehenden Welt, könnte tief greifen und einen wirklich erreichen. Könnte. Denn die meiste Zeit lässt „Jamie Marks Is Dead“ viel Potenzial liegen. Man erfährt zu wenig über die Figuren, um mitzufühlen, man erfährt zu wenig über die Umstände von Jamies Marks’ Tod, um die Neugier lange aufrecht zu halten (obwohl das hier auch gar kein Angelpunkt sein soll) und das Ding ist im Endeffekt erschreckend oberflächlich, unspannend und auch nie romantisch. Letzteres ist ein Punkt, auf den der Film erstaunlich viel Wert legt, damit aber nie weit kommt. Alles wirkt aufgesetzt, gespielt emotional und ereignisarm. Da ist der graue Look und der schaurige Ton weitaus besser als der Inhalt. Die Auflösung bzw. das Ausklingen der Story ist dann nochmal besonders enttäuschend und kann meiner Meinung nach fast nur hängende Köpfe zurücklassen. Liv Tyler und Judy Greer sind in Nebenrollen zudem völlig verschenkt und alles wirkt gezwungen poetisch und dadurch sehr unreif und nervig. Fazit: Gähnig-generische Gänsehautgeistergeschichte - „Jamie Marks Is Dead“ ist vielleicht nicht leblos, hat aber einen äußerst flachen Puls und ist nicht halb so tiefgreifend, emotional und dramatisch, wie er meint zu sein. Eher mau als wow. Obwohl die grundsätzlichen Themen genug Gewicht gehabt hätten. Dead Lahmie Man. | |
![]() sah diesen Film im Cinedom, Köln | 15.08.2019, 11:33 |
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