Werwölfe vs. Martial Arts…?!von Leimbacher-Mario | Permalink |
Von aufregenden Kampfsportsequenzen über seine feinste Kostümoptik bis zu mysteriösen Horrorvibes - „Pakt der Wölfe“ ist ein zweieinhalbstündiges (!) Genreallerlei aus Frankreich, das visuell teils Hollywood in die Schranken weist, jedoch vom Gefühl nur aus Europa kommen konnte. Ein waghalsiges Experiment - das für meinen Geschmack voll aufgeht! Erzählt wird von einer grausamen Mordserie an Frauen und Kindern in der französischen Provinz des 18. Jahrhunderts. Die Wunden und zerfleischten Opfer plus die Mundpropaganda in der Bevölkerung spricht von einer wölfischen Bestie, die das Land in Angst und Schrecken versetzt. Doch zwei Reisende und Naturforscher (und professionelle Arschtreter!) machen sich daran, den Wolf zu stoppen und die Pläne einer Geheimgesellschaft (!) zu durchqueren… Ein elegantes Genrepotpourri „Pakt der Wölfe“ ist ein aufregender und sinnlicher Film. Ein Franzose durch und durch. Freizügig und frech, sexy und sonderbar. Ein unverblümter Genremix. Ein filmisches Hurenhaus der Finten, exotischen Gewürze und Ideen. Brutal und intensiv. Nie berechenbar oder generisch. Weit weg von Standardwegen der Traumfabrik. Dacascos ist elegant und mysteriös. Daneben verblasst der Hauptdarsteller ein gutes Stück. Die Damen sind herausragend hübsch, der Regen und die Kulissen verstärken die dichte Atmosphäre enorm und zumindest beim ersten Schauen ist die Geschichte alles andere als vorhersehbar. Das macht optisch was her, das hat Action und Horror, das hält einen auf Trab und immer sehr neugierig. „Pakt der Wölfe“ mag erstaunen mit der ambitionierten Laufzeit, aber er nutzt und füllt diese meiner Meinung nach exzellent. Eleganz, Grusel, Mystery, Period Piece. Das ist ein purer Genrefix, der aber auch vollkommen für Leute funktioniert, die mit den vermischten Genres eigentlich weniger anfangen können. Selbst heutzutage wirkt das noch total frisch, eigenständig und unverbraucht. Der Score hat magische Vibes. Es gibt sogar Wuxia-Anflüge! Das war damals sicher schwer, den einigermaßen passend zu vermarkten und zu bewerben, da „Pakt der Wölfe“ in keine Schublade passt. Ein solches Chamäleon wird sich heutzutage einfach nicht mehr getraut, erst recht nicht mit diesem (für eine europäische Produktion) massiven Budget. Christophe Gans hatte seinen ganz eigenen Style - den man heutzutage noch mehr schätzt als damals eh schon. Schade, dass er nicht mehr Werke auf dem Kerbholz hat! Nur die Computereffekte sind nicht allzu gut gealtert, eher madig. Die deutsche Synchro ist nicht zu empfehlen. Und die Treibjagdszenen gehen leider ärgerlich in die tierquälende Richtung. Dafür gibt’s Monica Bellucci in Topform - und allein der Gedanke daran lässt meinen Puls rasen! Fazit: „Pakt der Wölfe“ ist chic, unberechenbar und sehr französisch. Eine verführerisch gute Mischung für Genrefans. Ein herausfordernder und verspielter Kostümkrimi. Sogar mit leichten „Bloodborne“-Vibes, was jedem Gamer ein noch größeres Grinsen bescheren wird. Das Ding macht was her. Ein unkandierter Hit! P.S.: Und jeder, der den Film ähnlich verehrt wie ich: Die neue 4K-Disc lässt dieses europäische Wildgewächs in unfassbarem Glanz erstrahlen! Als würde man ihn mit neuen Augen sehen, kein Vergleich zu allen vorangegangen Auflagen, Versionen, Transfers! Atemberaubend! | |
![]() | 09.06.2024, 00:43 |
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