Waxwork II: Lost in Time

Höherwertiger und dennoch minderwertiger

von Leimbacher-Mario
"Waxwork II" hatte mehr Budget zur Verfügung, mehr Filmminuten, eine breitere Auswahl an persiflierten Werken - und dennoch wirkt das konzentriertere Original in fast allen Belangen überlegen. Das Sequel setzt nahtlos nach Teil 1 an, nur leider mit neuer Hauptdarstellerin, und wir folgen den zwei Überlebenden nach Hause. Leider hat sich eine herrenlose Hand ebenfalls ans Taxi gehangen und bringt direkt mal Sarahs fiesen Dad um. Nun müssen Beweise für ihre Unschuld gefunden werden, sodass weitere Abstecher in berühmte Filme und Epochen unumgänglich werden. Von Spukklassikern wie "The Haunting" bis zu einer kurzen aber genialen "Dawn of the Dead"-Sequenz gibt es schließlich noch genug Genreklassiker zu überleben...

"Waxwork II: Lost in Time" hat seine Stärken, die ihn für Fans des Vorgängers zumindest interessant machen. Die besten Sequenzen übertreffen diesen sogar noch. Nur leider stellt sich nach der Hälfte der Laufzeit eine überraschende Schockstarre ein, leider nicht beim Zuschauer, dass man sich die Haare raufen möchte und was die Existenzberechtigung dieser Fortsetzung arg auf die Probe stellt. Die Episoden mit dem "Alien" oder à la Robert Wise’s Gruselklassiker sind spitze. Zudem stimmt der Gewaltgrad über weite Teile des Films noch immer fröhlich. Man braucht keine Regenschirme in der ersten Reihe, jugendfrei sieht dennoch zum Glück anders aus. Leider war es das auch schon an Stärken. Denn in seiner zweiten Hälfte verirrt sich die stückelige Fortsetzung in einem blassen Mittelalter-Setting und scheint dort kaum noch herauszukommen. Da fallen Schwächen wie die zwei steifen Protagonisten noch eher ins Auge. Nur ganz zum Schluss rettet sich die Hommagenshow dann noch mit einem Schwertkampf quer durch die filmischen Epochen, von Nosferatu bis zu Jack The Ripper. Plus einem unfassbar-unpassenden Abspann-Rap-Musikvideo, das man sehen muss, um es zu glauben. In dieser Form hätte ich nicht unbedingt Teil 2 gebraucht.

Fazit: Hat seine Momente und als Genre- und Filmfan gibt es noch genug zu entdecken. An den kompakteren ersten Teil kommt diese wirre Zeitreise jedoch nicht ansatzweise heran und insgesamt wirkt sie überraschend lahm und einschläfernd. Spätestens im unsäglichen und überlangen "Excalibur"-Abschnitt. Mäßig!
Leimbacher-Mario

26.03.2018, 12:20



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