Ghost in the Shell

"Ghost in the Shell" ist mal gerade etwas über 20 Jahre alt und schon ein Klassiker seines Genres. Ein verehrter, wegweisender Anime, der eine ganze Generation geprägt und begeistert hat. Umso klarer war das diesjährige Hollywood-Realfilm-Remake zum Scheitern verurteilt. Es hielt sich in vielen Szenen penibel nah an seine Vorlage, wurde dadurch aber nur noch unnötiger und (passenderweise) seelenloser. Das Original ist hübscher, atmosphärischer, knackiger, cooler und vor allem tiefgründiger. Die Story handelt von einer Cyborgpolizistin, die in einer futuristischen (aber gar nicht so weit entfernten) Welt zusammen mit ihrem Team einem Cyberterroristen namens Puppetmaster auf der Spur ist, der den Plan hat, die Welt für immer zu verändern...

Ohne "Blade Runner" hätte es kein "Ghost in the Shell" in dieser Form gegeben. Das muss man zugeben. Trotzdem bietet der Anime noch wesentlich mehr Denkansätze und Revolution, als eine Kopie sie je haben könnte. Die regendurchtränkten Bilder des Neo-Tokios saugen einen auf und die choral-sphärischen Klänge des Soundtracks sind noch immer Gänsehaut pur. Unsere Heldin ist eine der stärksten Frauenfiguren der Animegeschichte und den finalen Twist sieht man normalerweise beim ersten Sehen nicht kommen. "Ghost in the Shell" ist trotz knackig-kurzer Laufzeit nicht immer direkt zugänglich, wo auch die philosophischen Ansätze ihre Rolle spielen, doch er hat die Macht einen für die Kunst der Animes zu begeistern.

Fazit: Einer der coolsten und wichtigsten Animes aller Zeiten. Der "Blade Runner" der Animes. Feine Unterhaltung mit Tiefgang und bleibenden Eindrücken. Davon hätte Hollywood die Finger lassen sollen!