Zombiefilm (fast) ohne Zombiesvon D.S. | |
Kategorie „ganz ok, aber morgen schon wieder vergessen“: Die dänische Produktion SORGENFRI aka WHAT WE BECOME hat nichts, aber auch gar nichts zu bieten, das man nicht schon in x anderen Zombieepidemiefilmen gesehen hätte – präsentiert ihre vertrauten Ingredienzen allerdings auf eine Weise, die durchaus solide unterhalten kann. Vor allem aber wartet der Film, aller sonstigen Vorhersehbarkeit seiner Handlung zum Trotz, mit einer echten Überraschung auf: er verzichtet nämlich fast vollständig darauf, seine Hauptattraktionen auch mal zu zeigen. Sprich, bis zur Schlussviertelstunde haben wir es hier mit einem Zombiefilm ganz ohne Zombies zu tun (und dementsprechend auch ganz ohne Gore). Das passt natürlich recht gut zum englischen Titel – im Fokus stehen hier die Menschen, die von einem Seuchenausbruch in ihrer unmittelbaren Umgebung betroffen sind; ihr Verhalten in der Krisensituation und seine Veränderung im Laufe der Wochen, die sie ohne weitere Informationen durch das Militär von der Außenwelt abgeschnitten gehalten werden. Insofern handelt es sich eigentlich fast mehr um einen Quarantänen- als um einen Zombiefilm. Die lebenden Leichen bekommt man erst spät so richtig zu Gesicht. Dann aber auch, äh, so richtig. Die Stärke des Films ist dabei seine über weite Strecken gefühlt große Realitätsnähe. Der Look ist eher der eines Fernsehspiels als der einer typischen Genreproduktion, und das Setting samt seiner zumeist recht sympathischen, vor allem aber glaubwürdigen Bewohner erinnert stark an eine beliebige deutsche Kleinstadt – man kann sich also sehr gut ins Geschehen hineinversetzen. Erst recht, wenn man etwas jünger ist: im Mittelpunkt der Handlung steht nämlich ein (vergleichsweise wenig nerviges) Teenie-Pärchen. In dieser Stärke des Films liegt aber vielleicht gleichzeitig auch seine größte Schwäche begründet: Er ist einfach verdammt unspektakulär. Kein Wunder, denn er fühlt sich ja eben (zunächst mal) sehr nach Alltag an. Und ist, abgesehen davon, nun mal äußerst vorhersehbar. Zu lange zu brav, zu oft zu wenig überraschend. Zusammengefasst gibt das von mir 5,5 Punkte. So sympathisch das Ganze auch wirkt, ein paar Bissen mehr Eigenständigkeit – oder auch Bissigkeit – wären hier definitiv vorteilhaft gewesen. | |
![]() sah diesen Film im Cinestar, Frankfurt | 17.04.2016, 02:17 |
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