Go for gold in South Koreavon Niki Wurster | |
Der folgende Review enthält SPOILER! | |
Wire-Action, einen Special Style, romantische Helden, eine Hauptdarstellerin die so hübsch ist, dass es weh tut und Bloods’n Guts - dieser Film hat alle Zutaten die man für einen ordentlichen Martial Arts Streifen benötigt - und dennoch reicht es nicht aus. Was dem Film nämlich braucht ist eine gute Story, nicht das substanzlose, konfuse Flickwerk das uns hier geboten wird. Da gibt es den Helden, seine Geliebte, deren Vater, ihren zukünftigen Ehemann, der doof ist, einen Bruder, einen Sohn, seinen Onkel und was weiss ich noch wieviele Gestalten, die nach und nach die Suppe versalzen. Dann haben wir noch ein paar Zeitsprünge, die manchmal so undeutlich sind, dass man garnicht merkt, dass wir auf einmal ein paar Jahre in der Zukunft gelandet sind und eine der Personen nun plötzlich einen Schnurrbart hat... BICHUNMOO beginnt mit einer furiosen Opening Sequence, in der der Protagonist und seine Gang eine Truppe Soldaten niedermetzelt. Diese Fight-Sequenz ist leider die letzte, die wirklich Spass macht. Der Rest des Films ist voll mit Action-Szenen, die wie bei DER PAKT DER WÖLFE, unter dem unsäglichen "Michael-Bay-Syndrom" leiden: Wieder mal eine Flut von Closeups, die einem jedes Gefühl für die Action rauben und jede Menge schräger Kameraeinstellungen aus "richtig coolen" Winkeln. Leute, wann werdet ihrs endlich kapieren, dieser Stil ist wirklich scheisse! Warum kann man Fight-Sequenzen nicht mehr so auflösen wie man es in den 70ern und 80ern getan hat? Was war daran falsch? Man denke nur an die Jackie Chan und Jet Li Filme von damals - da gab’s doch nichts zu meckern! In BICHUNMOO hat man zusätzlich ein paar wenige Wideshots zwischen etwa jedes 1000. Closeup geschnitten, was dann auf einen wirkt als würde jemand das Messer in der Wunde rumdrehen. Hätte man den Film old-school gedreht, viele Einstellungen gewählt, die einen Blick auf die komplette Kampf-Komposition zulassen und dann den einen oder anderen Move mit einem Closeup akzentuiert, wäre das perfekt gewesen. Die Choreographie von CROUCHING TIGER, HIDDEN DRAGON ist hoffentlich das Vorbild für die nächste Generation von Martial Arts Filmen - da wurde nämlich alles richtig gemacht. Was dem Spass die Krone aufsetzt ist dann noch die Tatsache, dass der Held scheinbar unkaputtbar ist und niemals tot geht, egal wie schwerwiegend seine Verletzungen auch sein mögen. OK, er wird getrieben von seinem unstillbaren Durst nach Rache und hat die Kraft des Bichunmoo - das macht’s aber auch nicht besser. Der Bichunmoo Style zieht dann aber auch garnichts vom Teller: Ein übernatürlicher Firlefanz, der irgendwie nicht immer richtig funktioniert und nur langweilig und deplaziert wirkt. Der Held zieht sein Schwert über den Boden und schickt somit eine Schockwelle gen Feind, die diesen dann mal zerreisst und manchmal auch nicht, aber das Unheil auch schon ein paarmal mit Zeitverzögerung bringt. Sehr beeindruckend, wirklich. Oder ist das etwa garnicht das Bichunmoo? Das heisst übersetzt nämlich soviel wie "Fliegende Krieger"...? BICHUNMOO ist nichts besonderes, sondern Durschnitts-Martial-Arts-Fare, die bei Zeiten sogar richtig anödet und höchstens Genre-Unkundige begeistern wird, deren erste Begegnung mit fernöstlichem CROUCHING TIGER, HIDDEN DRAGON, der miese ROMEO MUST DIE und Jackie Chan war. | |
![]() sah diesen Film im Metropol, Stuttgart | 02.08.2001, 10:33 |
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