Das Haus im Haus im Hausvon Leimbacher-Mario | |
Was passiert, wenn "Silent Hill" auf "Phantasm" trifft & mit einem köstlichen Schuss Film Noir gewürzt wird? So etwas wie "Abattoir", der neueste Erguss Darren Lynn Bousmans, des Schöpfers von Saw 2-4 & "Mother’s Day". Von seinen Saw-Filmen entfernt er sich erfreulich weit, schuf hier eine klassische Geistergeschichte, die man am ehesten als eine Mischung aus plumper "Twilight Zone" & einem Gang durch eines der Horrorhäuser beim Halloween-Special im Moviepark beschreiben kann. Wieder mal etwas der Fall von coolem Look, aber mauem Inhalt. Selbst wenn Jebediah Crone das Zeug zur Horrorkultfigur hat & der Film spürbar Potenzial für Fortsetzungen erzwingen will. Die Grundidee ist mutig & cool, Bousman erfindet sich phasenweise neu: Die kompletten Räume (?!), in denen quer durchs Land bestialische Morde & Unglücke geschehen, verschwinden über Nacht. Das kann der äußerst hübschen Reporterin/unserer Protagonistin nicht egal sein, da auch ihre Familie grausam abgeschlachtet wurde. So macht sie sich auf die Suche nach den Verbindungen, den Räumen & der Wahrheit hinter dem höllischen Plan des mysteriösen Jebediah Crones... Klingt gut, hat enorm Potenzial, ist ideenreich, braucht nicht großartig Gore & hat ein sichtbar beträchtliches Budget - doch im Endeffekt ergibt die Summe der Teile eine Gleichung, die man weder ganz durchschaut noch wirklich verstehen will. Da rettet auch die wilde Geistershow im Finale nur noch wenig. Mit seinem New-Orleans-Ghoststory-Feel gewinnt der Film schnell einen Teil meines Herzens & erinnert an die neblige Cousine Angel Hearts - doch irgendwie schafft es der Film weder wirklich Spannung noch Überraschungen aufzubauen. Die Gore-Hunde verliert man im entschleunigten Mittelteil & die Atmo-Fans im überdrehten CGI-Final-Fest im Haus der schlecht animierten Geister. Da war der Blick von außen auf das surreale Bauwerk des Todes schon das Highlight, welches in Trailer & Poster verschenkt wurde. Manchmal verhebt sich der Film an seiner eigenen epischen Idee & wirkt nachher ärgerlich vergesslich. Oder zum Vergessen ärgerlich. Einfach kein guter Film an vielen seiner Fronten. Schneller vergessen, als man Saw 4-6 auseinanderhalten kann. Mein Highlight bleibt die Augenweide von Hauptdarstellerin. Vielleicht war die Idee etwas zu verkopft & abwegig... Ein Kartenhaus, das kollabiert. Fazit: Das Haus der tausend Tode - gute, weirde Grundidee, cooles Noir-Feeling, aber im Endeffekt ein unausgegorener Hellraiser für Arme. Bitte keine Reihe draus machen! | |
Leimbacher-Mario sah diesen Film im Residenz, Köln | 03.09.2016, 04:17 |
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