Magisch, menschlich und einzigartigvon ArthurA | |
Zauberhaft, fantastisch, warmherzig, exzentrisch, humorvoll, originell, liebevoll. So werden nicht wenige Zuschauer diesen Film beschreiben. Infantil, dämlich, eklig, bescheuert. Auch solche Reaktionen wird man mit Sicherheit vernehmen. Es stimmt, vieles spielt sich bei Swiss Army Man unter der Gürtellinie ab. Sogar Emotionen und Traumaverarbeitung. Denn Swiss Army Man ist weitaus mehr als eine Ansammlung an Furz-, Masturbations- und Peniswitzen (obwohl es von jeder Sorte welche gibt), sondern eigentlich eine zutiefst bewegende Auseinandersetzung mit Themen, die genauso menschlich sind wie unsere Körpergase: Entfremdung, Freundschaft, Liebe, Ängste und Verlust. Es ist ein Film, in dem eine Diskussion über Selbstbefriedigung in einem Moment von lustig zu traurig umschwenkt und in dem ein Furz eine emotionale Szene bestimmt. Dass dieser ambitionierte Film auch trotz seiner ultraschrägen Prämisse funktioniert, ist den Erstlingsregisseuren Dan Kwan und Daniel Scheinert (die sich einfach "Daniels" nennen) zu verdanken. Mit einem guten Auge für einprägsame Bildsprache, unendlichem Einfallsreichtum und vor allem dem Mut, jenseits der Grenzen des guten Geschmacks zu gehen, beschwören sie ein unvergessliches Feuerwerk aus Bildern, Musik und spürbarer Lebensfreude herauf, das man zuletzt in dieser Form bei Benh Zeitlins magischem Erstlingswerk Beasts of the Southern Wild erleben konnte. | |
![]() sah diesen Film im Residenz, Köln - Original-Review | 04.09.2016, 00:55 |
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