The Devil’s Candy

Metallers Boredom

von Alexander
Kommen wir am besten gleich zum besten Teil dieses faden Films, dem Abspann: Reich bebildert mit düsteren, inquisitorischen Holzschnitten haut man dem über fast 90 lange Minuten gelangweilten Zuschauer ein erlösendes Metal-Fest in Form des genau so alten wie kultigen Metallica-Hits „For Whom The Bell Talls“ in voller Länge um die Ohren. Da kommt Freude auf, da lacht das Metaller-Herz, und man hätte sich gewünscht das der Hauptfilm genau so krachend und böse aufgespielt hätte.

Leider tat er dies aber nicht.

„The Devil’s Candy“ reiht sich ein, in die endlose Schlange halbherzig produzierter, amerikanischer „Horror“ Filme, denen sowohl der Mut als auch die Inspiration fehlt, den für ein Genre-erfahrenes Publikum so dringend benötigten Funken überspringen zu lassen, um beim Betrachter nachhaltig zünden zu können.

Ein alberner Fettwanst in lächerlichen Klamotten agiert als besessener Killer fürchterlich harmlos auf der Leinwand, eine vom Hardrock beseelte Familie zelebriert ihre Leidenschaft für coole Mucke und in tiefrote Farben getöntes Artwork und dazwischen hüpft ein süßer Fratz mit schmollenden Lippen und einer Stratocaster durch die Szenen.

Das ist in Teilen nett in Szene gesetzt, die Darsteller sehen cool aus, auch die Frau Mama ist eine Augenweide, die Musik für alte Rockfans wie mich sicherlich nicht schlecht gewählt, dennoch fragt man sich bis zum Schluß, was der ganze Schwachsinn eigentlich soll und wo bitte die Verbindung zum Heavy Metal zu ziehen ist.

Echte Metaller werden sich angewidert abwenden, ob der dargebotenen, teils peinlichen Anbiederungen die bedauerlicherweise noch nicht einmal mit den wirklich bösen Vertretern der Szene intoniert werden. Aber selbst für diejenigen, die schon immer davon überzeugt waren, das mit dem Genuss von Heavy Metal Musik zwangsläufig der Teufel Einzug halten wird, dürfte die Geschichte von „The Devil’s Candy“ in letzter Konsequenz fehlzünden, zu brav und harmlos wird hier die Musik mit dem Bösen in Verbindung gebracht, das stellenweise das Geschehen dieses Filmchens dominiert.

Bis auf die hübsch anzuschauende Metal-Family und 1 oder 2 leidlich gute Songs war das leider gar nichts, liebe Leute.
Alexander
sah diesen Film im Cinestar, Frankfurt

06.09.2016, 22:12



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