Train to Busan

Bitte die Türen frei machen, alle Zombies sind zugestiegen

von Leimbacher-Mario
Was passiert, wenn man in Korea "Snowpiercer" mit der herausragenden Flugzeugszene aus "World War Z" kreuzt? Genau, ein Meilenstein im Zombiegenre. Eine rasende Zombieepidemie (deren Ausbruch schon der animierte Schwester-Film "Seoul Station" zeigte), ein Zug, der sich die Seuche gerade noch so einfängt & mittendrin einige wirklich coole, besondere Charaktere. Fertig ist ein epischer Action-Zombie-Kracher, den man eigentlich nur mögen kann. Klar sind die Figuren oft laufende Vorurteile, doch das nur, um die dem Regisseur wichtigen gesellschaftskritischen Botschaften anzubringen. Klar trägt er manchmal etwas dick, weinerlich & emotional auf - doch es nervt hier nicht, passt zum epischen Rest des Films & ist eben typisch asiatisch. Kein Wunder, dass er zum erfolgreichsten Film in Korea aller Zeiten wurde - trotzdem muss das ein waschechter Zombie-Blockbuster erst mal schaffen. Das eingangs erwähnte, wesentlich teurere Brad Pitt-Vehikel scheiterte daran kläglich & zum Teil zu recht - denn gerade, wenn man mit "Train To Busan" vergleicht, gewinnt der Koreaner in jeder Kategorie.

Die Darsteller sind durch die Bank schlicht Superstars & richtig cool, dazu ein Zombiedesign irgendwo zwischen blindem Monster & blitzschnellen Dämonen. Ganz klar eher am Dawn of the Dead-Remake als an klassischen Romero-Zombies. Die Hatz von Abteil zu Abteil & Bahnhof zu Bahnhof involviert einen ungemein & der Puls ist ständig bis unter den Hals am pumpen. Viele Zombiefilme wirken abgenutzt & blutleer, hier wird hingegen alles richtig gemacht. Apokalypse auf Schienen. Der Film geht ab wie ein Zäpfchen, die Effekte sind Weltklasse & so manch eine Massenszene wird man so schnell nicht mehr vergessen. Ich hätte ihn mir direkt nach dem Abspann noch mal angeguckt. Und es war schon 23 Uhr. Und ich musste morgen arbeiten. So gut & euphorisierend ist er. Entweder der Schlusspunkt unter dem aktuellsten Zombiehype oder der Start eines ganz neuen. So oder so: Er wird auch weltweit seine Wellen ziehen & jeden infizieren, der ihm zu nahe kommt. Er kann glatt, platt & zu massenkompatibel wirken - auf mich hatten jedoch gerade dieser straighte Ansatz, seine klaren, fast schon etwas kitschigen Aussagen & Wege & der minimalistische Schauplatz seinen Reiz.

Fazit: Ein Zombieklassiker ist geboren - Zombies on a Train ist der beste Abschlussfilm, den das Fantasy Filmfest je hatte & geht völlig zu recht in die Geschichte ein. Unterhaltsam, dramatisch, actionreich, hart, schnell - die volle Ladung ohne Atempause!
Leimbacher-Mario
sah diesen Film im Residenz, Köln

12.09.2016, 03:16



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