The Lookout

Irgendwo zwischen "Fargo" & "Memento" versteckt sich "The Lookout", ein emotionaler Genre-Hybrid. Am ehesten als Heist-Drama zu kategorisieren, wird die Geschichte eines gebrochenen jungen Mannes erzählt, der nach einem schrecklichen Unfall in seiner Jugend unter Gedächtnisschwächen leidet & der nun als Reinigungspersonal in einer Bank arbeitet. Das kommt einer lokalen Gang recht, die in ihm den Schlüssel zur schnellen Kohle sieht...

Emotional, bedacht, karg - "The Lookout" ist ein Thriller für geduldige Genießer. JGLs Darstellung des gehandicapten Putzmannes ist mächtig & mit "Brick" ein früher Beweis seines Könnens. Dagegen verblassen selbst sehenswerte Nebencharakter, wie der glaubhaft blinde Jeff Daniels oder ein fieser Matthew Goode. Ein Ensemble à la bonheur. Allgemein ist der Film ein klarer Geheimtipp, der sein Potenzial zwar nicht ganz ausspielt, aber auf alle seine Teile/Genres einen frischen Spin liefert. Trotz der anfänglich genannten Vorbilder macht "The Lookout" sein eigenes Ding, was ihm sicher nicht half von größeren Mengen von Zuschauern wahrgenommen zu werden. Die, die ihn kennen, mögen ihn meist jedoch richtig. Verständlich.

Vom Finale bzw. der Auflösung und Eskalation hatte ich mir etwas mehr versprochen & nach dem atmosphärischen Intro schaltet der Film zurück & man braucht Zeit, um gefesselt zu werden. Allerdings passt dieses sture & offene Finale zum Rest der bedächtigen Show. Piano, Vorsicht, Gefühl. Wenn der eigene Thrill einschlägt, dann sehr nahe dem Herzen. Fans von grundehrlichen & grauen Thrillern sollten ihn sich flott auf die Watchlist setzen. Denn allein um zu sehen, warum & wie Gordon-Levitt so durchstartete, ist "The Lookout" ein Schlüsselerlebnis. Tiefschürfend, nicht auf Show aus, Empathievermögen testend.

Fazit: Heist-Thriller? Charakterdrama? So richtig entscheiden kann sich "The Lookout" nicht. Allein durch seine Schauspieler & sympathisch entschleunigte Art positiv hervorstechend. Kleiner Tipp!