Eine Arschgeburt von Filmvon Leimbacher-Mario | |
Pfui. Bah. Gähn. Hä. Igitt. Bam. Puh. WTF. All das bietet "Night of the Virgin", ein neuer Mitternachtsschocker aus Spanien. Ein Highlight des schlechten Geschmacks. Hier bleibt kein Auge, keine Körperöffnung, keine Kakerlake trocken. Es wird gefickt, geflucht, gespuckt, gestochen, geklotzt, gekotzt. Stellenweise wäre "Braindead" auf dieses Baby im perversen Geiste stolz. Stellenweise ist das ganze Suppentheater allerdings auch arg zäh, repetitiv, langweilig und vor allem nur sinnlos dem Schocke wegen. 20 Minuten weniger Saftexzess hätten es auch getan. Dann wäre sogar ein echter Mitternachts-Kult-Klassiker drin gewesen. So scheiden sich zwar immer noch die Geister und Geschmäcker, doch die Passagen mit Leerlauf kann man kaum übersehen und einen echten Sinn oder Unsinn konnte ich ebenfalls noch nicht ausmachen. Es geht um einen jungen Mann, der von einer älteren Frau in einem Club an Silvester verführt wird. Er hatte noch nie Sex und dieses erste Mal werden weder er noch wir Zuschauer jemals vergessen... Kino muss schockieren, Grenzen verschieben, polarisieren, aufregen und anecken. Ekeln und sprachlos machen. Vor allem Horrorkino. Und darin stößt diese Jungfrauennacht in die erste Liga der Schundwerke. Leider fehlt dann doch noch ein ganzes Stück zum Qualitäts-Ekel-Wurf. Den Darstellern zolle ich Respekt, den Spaniern als Filmland ebenso, den Effektspezis erst recht. Wäre der Film doch konzentrierter, fokussierter, aussagekräftiger. Er mäandert in seinem eigenen Dreck, Saft und seinen auf der Brust stehenden Perversitäten. Leider hatten "Salo" und Co. damals aber zum ganzen Spektakel noch genug zu sagen. Hier war mir der Schock um des Schockes Willen zu eindeutig. Aber im Mitternachtsslot auf einem Filmfestival? Auf der Couch mit Gleichgesinnten und Gleichverirrten? Hell Yeah! Bier ja, Essen vielleicht eher nein. Obwohl die vor der Vorstellung verteilten Gag-Kotztüten dann doch arg überzogen sind. Für ein erfahrenes Publikum zumindest. Spanien traut sich was. Spanien kennt keine Grenzen. Richtig so! Wenn man meint, man hätte alles gesehen... Fazit: Körpersaft-Overkill. Mitternachts-Monster, das auf etwas engerem zeitlichen Raum noch besser funktioniert hätte. Vergessen wird man ihn jedenfalls nicht. Dehnt die Grenzen des schlechten Geschmacks & noch so einiges mehr. Puh, was für zwei Stunden. Ihr Spanier seid doch... mir fehlen die Worte! | |
![]() sah diesen Film im Residenz, Köln | 24.09.2017, 03:34 |
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