I Remember You

Aus den Augen, in den Sinn

von Leimbacher-Mario
"I Remember You" baut gerade gehörig Buzz auf. Einer der erfolgreichsten isländischen Filme aller Zeiten, nicht nur im Gruselbereich. Den Fresh Blood-Award des Fantasy Filmfests abgesahnt. Weitere Festivals weltweit prügeln sich um Vorführungen. Die baldige deutsche Blu-ray-Veröffentlichung wird da sicher noch etwas mehr Mundpropaganda oben drauf packen. Haben wir es also wirklich mit einem neuen Geisterklassiker zu tun? Ja, zumindest in Teilen hatte ich das Gefühl. Außerdem wirkt der Film nach, sticht aus jedem Festivalalltag heraus. Die Geschichte rund um einen vermissten Jungen und mysteriöse Geistererscheinungen auf Island, hat es in sich. Das Setting kann nur als majestätisch beschrieben werden, die für uns unbekannten Darsteller spielen glaubhaft, die Soundkulisse ballert einem die Gänsehaut in den Nacken und die Geschichte ist erstaunlich emotional und bodenständig. Typisch Island das alles. Eiskalte Exzellenz.

Auf Grund des Hypes haben mich viele Freunde gefragt, mit was "I Remember You" am ehesten vergleichbar sei. Da habe ich meist "irgendwo zwischen den nordischen Stieg Larsson-Verfilmungen und J-Horror" geantwortet. Doch eigentlich macht dieser eisige Edelgrusler sein ganz eigenes Ding. Man hat diese Art Geistergeschichte, egal wie generisch sie klingt, schlicht so noch nicht gesehen. Das mag an der erhabenen Landschaft liegen oder an der in sich ruhenden, sehr spannenden Geschichte. Oder an der Atmosphäre, wobei der Regisseur hier nicht ganz zu Unrecht den "echten" Geistern dankt, die am Drehort zu spüren gewesen sein sollen. Eine clever verflochtene Erzählweise und einer der lautesten und dröhnendsten Scores tun ihr Übriges. Das Gesamtpaket gerät so zu einem schmackhaften Vier-Gänge-Menü, interpretiert Genreklischees auf isländisch neu. Ernsthafter Grusel, der es sich ganz gemächlich unter der Haut gemütlich macht.

Fazit: Allein wegen einem der schönsten Länder der Welt eine lohnenswerte & sehr atmosphärische Entdeckung für Geistergeschichtenjäger. Exotisch, unterkühlt, emotional. Gruseltipp des Jahres?!
Leimbacher-Mario
sah diesen Film im Residenz, Köln

03.10.2017, 15:04



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