Film-Liebevon D.S. | |
Ein herzerwärmendes Märchen rund um die Liebe, aus der Sicht eines meisterlich inszenierenden Fantasy-Regisseurs erzählt: THE SHAPE OF WATER fehlt jede Düsternis, wie sie etwa noch PAN’S LABYRINTH ausgezeichnet hatte, weshalb das Filmerlebnis als Ganzes auch beileibe kein sonderlich nachhaltiges ist. Mögen muss man es als Genrefan, als Kinofan trotzdem, denn neben ein paar kleineren Härten, die Hollywood-Liebesgeschichten in dieser Form nur selten aufweisen, begeistert vor allem die in jeder Einstellung spürbare Verehrung für das Filmtheater, für Kintopp, für die Magie von Zelluloid und die magischen Momente, die große Filmerzählungen auslösen können, die ein Glaube an Geschichten, ein unzynischer Blick auf Gefühle, auf die Welt einem Menschen bescheren kann. Konsequenterweise wirkt SHAPE wie aus der Zeit gefallen und Grenzen sprengend: Ein klassisches Creature Feature mit einem Monster, das ganz eindeutig der CREATURE FROM THE BLACK LAGOON nachempfunden ist, gekreuzt mit einer Liebesschnulze, die aber ins Abseitige gerät, mit eingeworfenen Motiven aus Kalter-Kriegs-Spionagethrillern und dargeboten mit einer Energie und Tabulosigkeit, wie sie modernen Genrefilmen zu Eigen ist. Immer wieder, vor allem anfangs, werden aber stilistisch auch Erinnerungen an DIE FABELHAFTE WELT DER AMÉLIE und natürlich CINEMA PARADISO wach. Und Produktionsdesign sowie Inszenierung sind getränkt mit purer Del-Toro-Magie. Aufs Ganze gesehen ist mir die Story dann doch ein kleines Stück zu süßlich und ultimativ zu belanglos, um hier das große Meisterwerk zu sehen, als welches der Film gemeinhin abgefeiert wird. Verzaubernd und zum Träumen verführend ist dieses reinrassige Fantasy-Liebesmärchen aber ohne Frage, zudem ein echter audiovisueller Genuss: 7,5 Punkte. | |
![]() sah diesen Film im Harmonie, Frankfurt | 21.01.2018, 02:18 |
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