Howdy, darf ich vorstellen, Bradley Thomas.von meiklsan | |
Anfänglich hatte ich ja ob der 133 Min. Laufzeit doch so meine Bedenken, USA-Knast- und Action-Film im epischen Korea-Format? Kann das gut gehen? JA es kann. Erstaunlicherweise habe ich tatsächlich erst und einmalig nach exakt 73 Min. auf die Uhr geschaut, nachdem der erste brachiale Knochenbruch sich akustisch fies in meine Ohren gebohrt hat. Und ich war echt überrascht!? Waaas, nur noch 60 Minuten!? Der Film lässt sich tatsächlich gaaaanz viel Zeit, nimmt sich diese völlig bewusst, startet als gewöhnliches Beziehungs- + Gangster-Drama und erzählt völlig unaufdringlich, aber mit konstantem Nachdruck seine kleine, emotionale, aber absolut sehenswerte Retro-Knast-Story. Vermutlich hat mich der Film durch seinen unheimlich nostalgischen Charme und das omnipräsente und -potente Schauspiel eines Vince Vaughn bei der Stange gehalten? Who the fuck is Vince Vaughn? Vince, „Howdy“, Vaughn, den ich bisher im Filmzirkus noch gar nicht so richtig wahrgenommen habe und der scheinbar eher durch Comedy-Filmchen brilliert hat als durch Genre-Movies, spielt hier eine tickende Zeitbombe mit ultimativer Präsenz und Macht, vermutlich „die“ Ausnahme-Rolle seines Lebens!? Bin gespannt, wann, wie und wo er demnächst als massiver Knochenbrecher noch so auftauchen wird? Inhaltlich gibt es nicht viel mehr zu erzählen als die FFF-Inhaltsangabe schon beschreibt und noch mehr wäre wohl auch ein Spoiler. Nur so viel sei verraten: Bradley kommt nicht nur in „einen“ Knast, den wundervoll in Blau ausgeleuchteten „The Fridge“. Nein, er landet nach diversen Vergehen auch noch in einem anderen dreckig erdigen Knast-Verlies namens „The Red Leaf“, wo er von einem wundervoll sarkastisch aufspielenden Gefängnisleiter aka DJ aka Don Johnson begrüßt wird. Der Übergang von Realität zu Fiktion scheint spätestens ab diesem Zeitpunkt immer mehr zu verschwimmen. Dafür nimmt die bereits schon häufig erwähnte Brutalität immer abstrusere Formen an und gipfelt fast in einer kleinen Splatter-Orgie. Wer mal wieder etwas Abstand zu jeder schnell geschnittenen asiatischen Ip-Man-Win-Chun-„Coreo“ oder den Marvel-Universum-CFXs sucht, der ist hier bei unseren bodenständigen „Brawls“, die quasi wie in Zeitlupe verlaufen, bestens aufgehoben. Jeder Schlag sitzt, Bradley hat unheimliche Nehmerqualitäten und die „Schlägereien“ sind wie damals im wilden Westen wundervoll real nachvollziehbar und spürbar! Jeder Schlag sitzt. Und nicht zu vergessen für alle Nostalgiker: Udo Kier glänzt mal wieder in einer Nebenrolle! Hier mein Ergebnis: Story 1 Punkt Cast (Vince) 4 Punkte Nebencast (Udo+DJ) 2 Punkte Splatter 2 Punkte | |
meiklsan | 30.04.2018, 20:00 |
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