Seconds

Wer hat es sich nicht schonmal überlegt oder sogar gewünscht: das Leben eines Anderen zu führen, neu zu beginnen... Für Rock Hudson wird in diesem Thriller der Extraklasse, genau dieser Wunsch war. Mit einer komplizierten OP samt Vortäuschung seines eigenen Todes, lässt ihn eine mysteriöse Organisation neu starten. Als Künstler, reicher Mann, Playboy. Doch als er merkt, dass auch dieses Leben ihn nicht wirklich erfüllt, enthüllt sich erst das perfide System der Organisation, die ihre "Neustarter / Seconds" alles andere als nur unterstützt...

"Seconds" kommt rüber wie eine überlange, richtig gute Twilight Zone-Folge - und das kann mir natürlich nur gefallen. Ein weiterer Paranoia- & philosophisch mehr als nur angehauchter Frankenheimer-Klassiker. Sicher einer der unterschätztesten Filme der 60er & seiner Zeit unverschämt weit voraus. Man braucht keine ausgewachsene Depression, keine Midlife-Crisis - Mitfühlen kann man hier so oder so. Jeder hat Probleme, jeder hat Neugier, jeder hat Träume, jeder will mal woanders sein. Dieser zutiefst interessante, traurige wie vielschichtige Grundgedanke in Kombi mit einer alptraumhaften Kameraführung (positiv gemeint natürlich!) & einem charmanten Hudson - fertig ist ein giftiger Cocktail, der schwer zu schlucken ist. Ist er dann aber verdaut, schätzt man ihn umso mehr. Auch wenn er weh tun kann. Würdest du unterschreiben?

Fazit: Ein Sci-Fi-Mystery-Fieberalptraum, der sich gewaschen hat & nichts von seiner Faszination & Schrecken verloren hat! Träume sollten Träume bleiben!