Critters III

Wie viele andere Horrorreihen auch haben die Critters mit "Critters 3" den Schritt in die 90er nicht allzu gut verkraftet und sie machen in diesem deutlich schwächeren dritten Part einiges falsch, wenn die krawalligen Kugelkiller nun weg von der ländlichen USA gehen und u. a. ein Hochhaus unsicher machen...

Leonardo DiCritterio

Als ersten Schauspielauftritt von Leonardo DiCaprio hat "Critters 3" wohl mehr Aufmerksamkeit bekommen als ihm eigentlich zusteht. Denn er wirkt doch deutlich halbgarer und gerushter als seine beiden guten Vorgänger. Wenn Jason den Big Apple massakrieren kann, dann dachten die Critters wohl sie können das im Dutzendpack schon längst. Doch dem ist leider nur sehr sporadisch so. Richtiges Großstadtfeeling kommt eh leider nie auf, die Figuren wirken comichafter und ferner denn je, die Familienbande zieht nicht, es gibt deutlich weniger spektakuläres Critters-Chaos und die Kopfgeldjäger aus dem All spielen keine Rolle mehr. Es wirkt einfach alles ein gutes Stück verdünnt und verdummt. Nicht dass die beiden Vorgänger jetzt super clevere und fordernde Filme gewesen sind. Aber "Critters 3" wirkt trotzdem einfach nicht mehr so charmant, so oldschool, so rund, so nerdig. Eher wie Stückwerk, Auftragsarbeit, Cashgrab oder eben DTV-Schnellschuss. Für Fans der knubbeligen Kugelkiller vielleicht noch abzunicken. Gerade so. Und ja, ich zähle mich dazu. Aber ganz sicher schon irgendwie der erste dicke Sargnagel in dieser Reihe. Ich musste viel, viel weniger grinsen als erhofft bzw. bei den Critters sonst gewöhnt...

Fazit: Mit den 90ern kam ein deutlicher Druckabfall im "Critters"-Franchise. Im Grunde nur noch durch den jungen Leo, für Komplettisten und als trashiges Kuriosum mit fakem Grossstadtdschungelanstrich guckbar. Ganz sicher nicht mehr im grünen Bereich, nichts mehr fürs Kino, eher direkte Videothekengrabbelware. Das Design und einzelne Shots der Critters mit ihren sabbernden Mäulern bleiben aber stark.