Folge der Blutspurvon D.S. | |
Franzose müsste man sein! Dann hätte man nicht nur einen sexy Akzent, sondern vor allen Dingen hunderte Liter Blutreserven, die man freigiebig im Wüstensand verteilen kann – und eine ins Grenzenlose gehende Schmerztoleranz. Du fällst aus 15 Metern Höhe von einer Klippe und wirst von einem Baumstumpf aufgespießt – na und? Franzosen sind härter. Inhaltlich ist REVENGE, seiner abgrundtief bösen Handlung zum Trotz, so unfassbar albern, dass man aus dem Lachen häufig kaum herauskommt. Hier passiert so viel durch und durch Blödsinniges, dass man sich phasenweise durchaus wie in einer Genre-Persiflage vorkommt. Das ist aber nicht wirklich schlimm, denn Coralie Fargeat nutzt das Rape-and-Revenge-Setting ihres Langfilmdebüts – mit glücklicherweise aufs Nötigste reduziertem Rape-Anteil – ohnehin weniger handlungsgetrieben als vielmehr als Hintergrund für eine exzessive Stilübung. REVENGE lebt von seinen Bildkompositionen, von seiner phasenweise wilden, wahnhaft chargierenden Kamera, seiner sensationell ästhetisch inszenierten over-the-top-Gewalt, seiner zynischen Epik – und ja, am Ende doch auch von seinem stellenweise unfreiwilligen (?) Humor. Hier wird halt aufs Ganze gegangen. In jeder Hinsicht. Höchst unterhaltsam, kurzweilig, brutal, ein Fest für die Augen: 7,5 von 10 Punkten. | |
D.S. sah diesen Film im Harmonie, Frankfurt | 09.05.2018, 00:25 |
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