Kuck mal wer da schießt!von Alexander | |
Was ist falsch daran, einen Film komplett auf 100 Meter Landstraße abfahren zu lassen? In diesem Falle und für mich absolut gar nichts! Ich mag minimalistische Genrefilme ohne Notausgang, und „Downrange“ fühlte sich an, als hätte der Regisseur die Handlung von „Open Water“ auf eine staubige Landstraße verlegt. Die Gefahr lauert für sehr lange Zeit im Verborgenen, kann aber jederzeit zuschlagen und Dich treffen. Das führt beim Zuschauer ganz zwangsläufig zu einer in dieser reinrassigen Form nur sehr selten erlebten Dauer-Angespanntheit und schafft eine wirklich Nerven zerreibende Atmosphäre, die durch reichlich Blood&Gore sogar noch deftigst unterstrichen wird und aufs famoseste über die gesamte Spielzeit unterhält. Sterben reicht hier nicht, wer in diesem Film den Löffel abgeben muss wird „tot gemacht“. Sehr harter Tobak, den Genrefan erfreut es. Neben dieser wirklich exzellent aufgebauten Grundspannung darf man dann noch bis zum bitteren Ende mit rätseln, wie zur Hölle sich die armen Opfer aus ihrer Falle zu befreien gedenken. Hier werden zahlreiche, höchst kreative und stellenweise unerwartete Ideen ins finstere Spiel gebracht, die trotz der grotesken Handlung immer noch ein Stück weit realistisch und nachvollziehbar bleiben. Alles schmeckt bitter, und trotz des over-the-top Gesplattere nimmt sich „Downrange“ bierernst, und auf für kurze Momente vielleicht erleichternde Spaßeinlagen, wie z. B. bei einem „Revenge“, wartet man vergebens. Vielleicht ist der Film aus diesem Grund auch bei einem Großteil des Publikums durchgefallen. „Downrange“ war für mich endlich mal wieder konsequente Hochspannung, pur und brutal konzentriert, heiß und erbarmungslos, wie eine stundenlang auf offenem Feuer langsam reduzierte Habanero-Chilisoße. | |
Alexander | 30.05.2018, 15:47 |
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