Valley of Shadows

Von Wölfen und Wäldern

von Dr_Schaedel
Tja, eigentlich kann man über SKYGGENES DAL aka VALLEY OF SHADOWS zunächst gar nicht so viel sagen. Viel Wald. Nebel. Und ein Junge auf der Suche nach dem großen, bösen Wolf. Das zieht sich ein wenig (Noch mehr Wald. Noch mehr Nebel.), aber irgendwann führt jede Suche an ihr Ziel auch wenn das, was man vorfindet, dann ganz anders ist, als man erwartet hat.

Zur Story: Der Junge Aslak lebt bei seiner alleinerziehenden Mutter. Sein älterer Bruder ist seit langem verschwunden. Nun häufen sich die Funde gerissener und scheußlich zugerichteter Schafskadaver. Aslak vermutet einen Zusammenhang, zumal seine Mutter und die Polizei etwas zu wissen scheinen, was sie vor ihm verbergen. Dafür versorgt ihn sein neuer Freund Lasse mit Literatur über Werwölfe. Als dann noch Aslaks Hund spurlos verschwindet, macht sich Alsak auf die Suche nach der Bestie.

Dieser norwegische Werwolffilm, der nicht ganz den Regeln folgt, schafft es mithilfe der beeindruckenden norwegischen Landschaft und ohne jegliche CGI-Effekte eine unheimliche Sogwirkung zu erzielen. Der Wald ist doch immer noch der verlässlichste Partner beim Erzählen von Schauergeschichten.

Bis der Wald das Ruder übernimmt, dominieren allerdings große, blaue, fragende Kinderaugen, und auch der stets halbnackte Körper des hübschen jungen Hauptdarstellers ist fast schon unangenehm genüsslich in Szene gesetzt. Leute, gebt dem Knaben mal was zum Anziehen! Aber wir wollen nicht übers Ziel hinausschießen. Für alles andere nimmt sich die Kamera auch sehr viel Zeit, das ist eben das Erzähltempo von VALLEY OF SHADOWS. Und das spätnachmittags im Anschluss an den ebenfalls nicht sehr temporeichen LUZ. Nicht einfach, den durchaus sehenswerten Film dann als Fresh Blood wahrzunehmen und wertzuschätzen.

Aber das will ich hiermit tun und ein in weiten Teilen positives Fazit ziehen: Ein durchaus sehenswertes, leises Coming-of-Age-Drama mit Gruselfaktor. Trotz einiger Gore-Effekte eher unblutig, mit einem bewegenden — tja, soll man „Twist“ sagen? Auf jeden Fall mit Szenen, die im Gedächtnis bleiben. Für Fans des anspruchsvolleren Teils des FFF empfehlenswert. Und, Achtung, kleiner Spoiler: Wenn ein Film den Begriff "Fantasy Filmfest" rechtfertigt, dann dieser.
Dr_Schaedel
sah diesen Film im Cinemaxx, München

24.09.2018, 13:19



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