Bomb City

Anarchy in Armadillo

von Herr_Kees
Zu Beginn des Films verliest ein Anwalt bei der immer wieder dazwischengeschnittenen Gerichtsverhandlung eine Definition des Begriffs „Punk“ aus Webster’s Dictionary, nachdem es sich um eine Art Gangstersynonym handelt. Was Punk wirklich ist und für die Protagonisten bedeutet, bleibt leider während des gesamten Films ungeklärt.

Die Punks werden schlicht als partyfreudige Herumlungerer portraitiert, während die „Jocks“ als aggressive Kirchgänger aus gutem Hause dargestellt werden. Wahre Geschichte schön und gut – etwas mehr Differenzierung hätte dem Film hier gut getan, anstatt nur bekannte Klischees zu festigen. Aber BOMB CITY wähnt sich so im Recht, dass er vergisst, dass zu einem Konflikt immer zwei Seiten gehören. Das hier ist jedoch eher "preaching to the converted".

Auch ist der Film selbst keineswegs „Punk“, sondern ein sehr konventionell erzähltes Gangdrama, ja selbst auf der Tonspur wird viel zu selten eine härtere Gangart eingeschlagen. So verpasst es der Film in mehrerlei Hinsicht, eine Jugendkultur zu portraitieren und sie damit vielleicht dem einen oder anderen Zuschauer nahezubringen, anstatt sich nur auf seine „True Crime“-Story zu fokussieren.
Herr_Kees
sah diesen Film im Metropol, Stuttgart

01.10.2018, 12:29



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