Full House ... of Terror!von Leimbacher-Mario | |
„Die Todeskarten des Dr. Schreck“ hat nicht nur einen besonders gelungenen deutschen Titel, es handelt sich auch um einen der besten Horrorepisodenfilme, der je produziert wurde. Hergestellt von der englischen Amicus Produktionsfirma, als erster in einer langen, qualitativ sehr feinen Reihe solcher Gruselanthologien. Exzellent und hochklassigen besetzt, mit u. a. Cushing, Sutherland und Lee, kann diese schaurige Anthologie mit dem Besten mithalten, was in dieser Richtung in den letzten 60 Jahren das Licht der Filmwelt erblickt hat. Die Tradition des Klassikers „Dead of Night“ sollte wieder aufgenommen werden und man setzte einen wahren Trend, traf den Zahn der Zeit. In den Jahren 1965 bis an die 80er heran, sprossen solche Omnibusgrusler wie Unkraut aus dem Boden und wurden von den Genrefans weltweit wohlwollend aufgenommen. Ähnlich wie die Renaissance vor ein paar Jahren mit „VHS“ und Co. Nur um ein Vielfaches zurückhaltender, unblutiger, traditioneller. Kurzweilig, abwechslungsreich, schnell verzehrt. Und diese Todeskarten kann man als Hauptgrund für den damaligen Boom ansehen. „Dr. Terrors House of Horrors“, wie er sehr umständlich und unschön im Original heißt, handelt von fünf Zugpassagieren, zu denen sich ein Wahrsager gesellt, der ihnen ihre Zukunft aus Karten liest. Und so beginnt eine Zugfahrt ins Nirgendwo... (8/10 für die sehr stilvolle und atmosphärische Rahmenhandlung, die etlichen seiner Schwesterfilmen Pate stehen und Muster vorgeben sollte. Mit einem idealen Cushing.) WEREWOLF (7,5/10) Ein Architekt wird in ein Haus gerufen, auf dem ein uralter Werwolffluch liegt... Sehr solider, atmosphärischer Einstieg. Mit feinen Twists, Überraschungen und Wendungen. Gibt den Ton vor und macht seine Sache sehr passabel. Werwölfe gehen immer. Top Beginn. Man ist sofort drin. CREEPING VINE (7,5/10) Tödlicher Efeu rankt um das Haus des zweiten Fahrgasts... Die Natur schlägt zurück. Creature Feature in grün und sehr cool. Abgehaktem Ende zum Trotz. Hiervon hätte ich sehr gerne einen vollen Film gesehen! VOODOO (6,5/10) Ein Musiker kommt launigen Rhytmen und exotischen Voodooritualen zu nah... Die Vibes und Musik sind cool, die Atmosphäre passt. Die Auflösung ist dann aber doch eher flach und sehr unspektakulär. Für mich der Tiefpunkt der Reihe. Aber immer noch sehr solide. DISEMBODIED HAND (8,5/10) Christopher Lee als gefoppter Kunstkritiker, der von einer führerlosen Hand verfolgt wird... Meine absolute Favoritenfolge aus diesem Kartendeck. Mit einem passenden, sehr bösen Finale und einem verbitterten Lee, mal nicht als Graf der Dunkelheit. Die Handeffekte sind ihrer Zeit voraus und ebneten viele Wege und Nachahmer. VAMPIRE (8/10) Ein verzweifelter Donald Sutherland wird mit der Möglichkeit konfrontiert, dass seine französische Frau ein gefährlicher Blutsauger sein könnte, der die Nachbarschaft in Gefahr bringt... Sehr emotional, mit einem fantastischen Ende. Augenzwinkernd und gehörig gruselig. Mit einer umwerfenden Vampirella. Und einem leidenden, fantastischen Sutherland. Wie jung der damals noch war! Meine zweitliebste Episode aus dieser illustren Runde. Durch und durch gelungen. Trotz süßer Fledermäuse. Fazit: Amicus erste Anthologie ist gleichzeitig eine der besten ihres Schaffens und des gesamten Subgenres. Britisch. Gruselig. Hochwertig. Sehr gut! | |
Leimbacher-Mario | 05.03.2019, 15:23 |
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