Nightmare on Rourke Streetvon Herr_Kees | |
Mick Garris ist als Regisseur selbst weitgehend talentfrei, als Netzwerker und Horror-Kurator allerdings ein Gewinn für Genrefans, u. a. mit seinem „Post Mortem“ Podcast. Hier hat er ein paar erfahrene Kollegen (wenn auch nicht gerade die „Masters of Horror“) für eine Anthologie zusammengetrommelt, die zwar nicht immer treffsicher, dafür aber meist kurzweilig ist. Den Knaller hat man gleich an den Anfang gesetzt: THE THING IN THE WOODS von JUAN OF THE DEAD Regisseur Alejandro Brugués ist eine unterhaltsame Genrehommage mit hübschem Twist, kein Meilenstein, aber es soll der beste Beitrag bleiben. Joe Dantes Schönheitschirurgie-Horror MIRARE hat die größten Albtraumqualitäten, schwächelt aber bei der effektvollen Inszenierung seiner Pointe. Ob Davids Mutter wohl auch von Mickey Rourke gespielt wurde? Bei MASHIT von Ryûhei Kitamura ist der Titel quasi Programm: Eine langatmige Dämonengeschichte mit dem üblichen Kitamura-Massaker und einem Goblin-Gedächtnissoundtrack. Klingt deutlich besser als es ist – der Tiefpunkt der Sammlung. Mit THIS WAY TO ENGRESS setzt dann ein radikaler Stimmungs- und Farbwechsel ein: David Slade (HARD CANDY, aber auch TWILIGHT) orientiert sich in seinem kontrastreich schwarzweiß inszenierten Thriller an verstörenden Psychogrammen wie Polanskis REPULSION – ein interessantes Experiment, das einen ebenso fasziniert wie ratlos zurücklässt. Keine Fragen offen lässt Mick Garris im letzten Segment DEAD, einer straighten und überraschungsarmen „I see dead people“ Story, die dann mit der ebenfalls von Garris inszenierten Rahmenhandlung zusammengeführt wird, in der Mickey Rourkes Gesicht auf der großen Leinwand den größten Schockeffekt beisteuert. Alles in allem okay Unterhaltung, die man heutzutage aber von zahlreichen Serienformaten ebenso gut oder besser gewohnt ist. | |
![]() sah diesen Film im Metropol, Stuttgart | 15.04.2019, 00:09 |
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