Die Regenschirme von Peivon Herr_Kees | |
Schön anzuschauen ist er in jedem Fall, der neue Film von Zhang HERO Yimou: völlig farbentsättigte Bilder, in denen die Hauttöne der Protagonisten die einzigen Farbtupfer abgeben (im Verlauf des Filmes kommen noch reichlich Rottöne hinzu), herrlich schwarzweiß gemusterte Gewänder und eine ebenso reduzierte wie prachtvolle Ausstattung gibt es zu bestaunen. Die Geschichte, die sich in diesem erlesenen Rahmen abspielt, passt auf einen Chinafächer, ist aber genretypisch mit einer ungeheuer komplizierten Backstory aufgeladen, für die nicht mal die Lesezeit auf den anfänglichen Schrifttafeln ausreicht. Letztlich geht es um drei Kriegsherren, die Ränke um die Herrschaft einer Stadt schmieden, wobei einer sich verletzungsbedingt eines Doppelgängers bedient, der nun pikanterweise mit seiner Gattin bei Hofe sitzt – eine echte Zitherpartie. Die Machtspiele nehmen denn auch den größten Teil des Films ein. Schön choreographierte Kampfszenen gibt es – mit Ausnahme eines Trainingsballets – kaum, auch wenn in der zweiten Hälfte zumindest etwas Action und Schlammkabbelei ansteht, kombiniert mit höchst elaborierten Hightech-Waffen, die zwar ebenfalls schöne Schauwerte abgeben, in diesem Setting aber wie Fremdkörper wirken. Lieber hätte man hier echte Regenschirme und kunstvolle Martial Arts im Einsatz gesehen. Alles in allem ein etwas überästhetisiertes Historiendrama, dessen Schauwerte zwar bewundernswert, aber nie begeisternd sind. | |
![]() sah diesen Film im Metropol, Stuttgart | 21.09.2019, 23:55 |
Weitere Informationen (externe Links): | ||||||||||||||||||||||||
|