Das Tagebuch eines Körperfressersvon Leimbacher-Mario | Permalink |
Auf ein legendäres Regiedebüt, den bitter-realistischen Serienkillerdowner wie „Henry“ diesen „The Borrower“ aka „Alienkiller“ folgen zu lassen - Hut ab, Herr McNaughton, das nenne ich mal Wandlungsfähigkeit! Da wollte wohl einer beweisen, wie weit sein Spektrum reicht und sich nicht festlegen lassen. Zu einer richtig steilen Karriere hat es für Herr McNaughton zwar trotz dieser cleveren Taktik dennoch nicht gereicht (obwohl „Wild Things“ und „The Harvest“ durchaus empfehlenswert sind) und „Alienkiller“ kommt nie auch nur annähernd an die Klasse seines Regiedebüts heran, doch die zwei lassen sich auch kaum vergleichen. „Alienkiller“ erinnert eher an „The Hidden“, mit etwas mehr Humor und etwas weniger Bravour. Es geht um ein kriminelles Alien, das zur Strafe auf die Erde geschickt wird und sich hier von Körper zu Körper hangelt, während ihm eine Polizeibeamtin auf den wandlungsreichen Versen ist... Ich mag vieles an „Alienkiller“. Die saftigen Body-Splatter-Effekte („Street Trash“ lässt grüßen), die gesellige, neugierige, eigentlich recht lebensbejahende Art des Extraterrestrischen, den trockenen Humor (wenn z. B. eine tote Maus in der Suppe glatt mitgegessen wird), die erwähnte überraschende Richtungsänderung des Regisseurs und den ganz besonderen Vibe, den Videothekenperlen wie diese damals eben hatten. Nicht die Filmwelt verändern, aber immer mal wieder hier und da die Welt eines kleinen, heranwachsenden Filmfans. Die Idee war zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr neu, Pacingprobleme sind nicht von der Hand zu weisen und es fehlen echte Charaktere und Emotionen. Doch an der Oberfläche brodelt dieses B-Biest schon ein ordentliches Feuerwerk ab. Eher Kinderzimmer als Kinoannalen, aber immerhin. Ein paar mehr Höhepunkte wie in den letzten Minuten der Handlung hätten gutgetan und werden schmerzlich vermisst. Total langweilig wurde mir aber nie. Zumindest nicht länger als fünf Minuten... Fazit: Ein dezenter, zurückhaltender Geheimtipp - kein „The Hidden“, aber dennoch seine Zeit wert, kein „Henry“, aber dennoch einen Platz in der Mappe des Regisseurs verdient. Und vielleicht sogar im Herzen manch eines Genrekopfs. Ein wenig mehr Höhepunkte, Alienaction und Charakterisierung - fertig wäre ein Kultfilm gewesen. So bleibt guter Zeitvertreib für das hohle Auge. Typisch Cannon, typisch ganz frühe 90er. | |
![]() | 06.01.2020, 16:10 |
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