All-American-Horror-Buffetvon Leimbacher-Mario | Permalink |
"The Hamiltons" ist ein sehr seltsames Potpourri voller 00er-Horror-Zeitgeist - von psychologischem Horror über Torture Porn, schwarzem Humor und Found Footage bis zum Vampirfilm mit Familiendramaanstrichen ist alles dabei. Konfus und wild. Nichts richtig. Aber immerhin ist's so nicht wirklich berechenbar... Erzählt wird von einer amerikanischen (Nicht-ganz-)"Vorzeigefamilie", bei der scheinbar gerade die Eltern gestorben sind, die Kinder nun inzestuöse Verhältnisse pflegen, regelmäßig umziehen und junge Frauen entführen, in den Keller sperren und andere dunkle Geheimnisse hüten... Folterflickenteppich in D-Moll Durch seine vielen Einflüsse und Subgenres weiß "The Hamiltons" oft nicht wirklich wohin er will und woher er kommt. Ein Bastard von einem Horrorfilm - was in diesem Genre aber nicht unbedingt nur Schlechtes heißen muss. Identitätskrisen haben ja auch etwas Erschreckendes. Doch bei "The Hamiltons" kommt das leider eher beliebig bis melancholisch rüber als frisch und auf Zack. Genauso "Funny Games" wie "Texas Chainsaw Massacre", genauso häusliches Trauma wie gesellschaftliche Gefahr. Die 00er waren schon eine seltsame Zeit für das Horrorgenre... "The Hamiltons" packt unbedarft viel in einen Sack und rührt stupide einmal durch. Vielleicht auch fünfmal. Im Endeffekt bleibt eine braun-undefinierbare Suppe, die ich eher nicht empfehlen kann, die ich aber auch nicht komplett abstrafen will. Zumindest wird versucht den Jungs mehr Tiefe und Schichten zu verleihen als in üblichen Genreabziehbildchen. Das Ding lässt sich halt nur an jeder Ecke vom Weg abbringen und ablenken. Als Zuschauer verliert man dadurch schnell die Lust. Trotz aller unberechenbarer, amateur-sympathischer Stilblüten. The Butcher Brothers ... werden ihrem Namen nicht gerecht! Fazit: Krude und unangenehme Melancholiemixtur - nie rund oder logisch, meist aber unterhaltsam und düster genug. Nicht gerade gut, total lose und unkonzentriert, aber immerhin recht kurzer und halbwegs unterhaltsamer Humbug. Möchtegern-tiefsinnig. | |
sah diesen Film im Cinedom 4, Köln | 12.11.2025, 14:19 |
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