Suburban Gothic

Vorstadtvorhölle

von Leimbacher-Mario
Permalink
Nach einem Debüt wie „Excision“ kann man als Regisseur praktisch nur fallen - doch ist Richard Bates Juniors zweite Arbeit, „Suburban Gothic“, die deutlich eher in Richtung Komödie statt Horror zielt, immerhin immer noch sehenswert? Handlung: Ein junger Mann, der gerade sein Studium abgeschlossen hat, muss wieder in die Vorstadt zu seinen recht spießigen, konservativen Eltern ziehen, da er momentan keinen Job in oberen Managementrängen findet. Doch in seiner Heimatstadt erwarten ihn nicht nur alte Schulschläger und übernatürlich sensitive, sexy Barkeeperinnen, sondern auch eine vergrabene Kinderleiche im Garten seiner Eltern und somit ein mysteriöses Mordrätsel samt anhänglichen Geistern...

Mit „Suburban Gothic“ hat Regisseur Richard Bates Jr. seinen Stil und seine Nische gefunden, gerade wenn man sich die schwarzen Komödien anguckt, die von ihm danach kamen - das muss man zugeben, das muss man akzeptieren, denn viele hätten sicher gerne mehr in der Richtung eines „Excision“ gesehen. Doch es ist ja nicht ausgeschlossen, dass er in solche Regionen irgendwann nochmal abtaucht. Vorerst muss man mit Curveballs wie „Suburban Gothic“ vorliebnehmen, der von seinem absurden Feeling irgendwo zwischen „The Burbs“ und „Odd Thomas“ lebt, der ein exzellentes Timing besitzt, Unberechenbarkeit ist eine weitere Stärke, er macht sich für Außenseiter stark und die famosen Gastauftritte von Legenden wie John Waters oder Jeffrey Combs sind das Salz in der Suppe. Warum diese nicht immer total super schmeckt bzw. vielleicht sogar etwas verwürzt oder zumindest gewöhnungsbedürftig ist? Weil im Endeffekt und streng genommen sowohl die Geschichte als auch die Figuren austauschbar sind und er weder in Sachen Grusel noch Komik die Nadel allzu weit ausschlagen lässt, immer etwas auf zwei Hochzeiten tanzt. In seinem seltsamen und freakigen Tanzstil. Aber immerhin ist er nicht wie alle anderen...

Fazit: Anders heißt anders und nicht automatisch auch immer gleich gut. Richard Bates Jr. ist definitiv noch in der Findungsphase, was ja auch vollkommen okay ist. Oder zumindest darf man das hoffen. „Suburban Gothic“ ist sympathisch und manchmal auch witzig, rockt im Endeffekt aber nur halb so sehr, wie er es sich selbst glaube ich vorgestellt hatte...
Leimbacher-Mario

04.05.2020, 17:01



Weitere Informationen (externe Links):
Unterstütze f3a.net durch eine(n) Leihe/Kauf bei unseren Partnern. #VerdientProvisionen