Unorthodoxvon Herr_Kees | Permalink |
Yakov ist gerade erst aus seiner orthodoxen Gemeinde ausgestiegen, als Geldnöte ihn dazu zwingen, als „Schomer“ eine Nacht lang einen Toten zu bewachen. Dabei muss er sich nicht nur seinen eigenen Dämonen stellen... Gelegentlich kommen von Blumhouse neben dem vielen günstig produzierten Trash auch immer mal wieder „seriösere“ Genrefilme wie GET OUT oder US. THE VIGIL lässt sich ebenfalls zu dieser Kategorie zählen. Nicht nur wegen des ungewöhnlichen Settings der Totenwache in einer chassidischen Gemeinde, sondern weil hier durchaus schwere Themen wie Schuldkomplexe und Psychosen sowie, ja gut, auch Dämonenbesessenheit, einigermaßen ernsthaft behandelt werden. THE AUTOPSY OF JANE DOE mag ein ähnliches Set-up haben, doch wenn man einen Film zum Vergleich heranziehen mag, wäre THE BABADOOK eine angemessenere Wahl, denn statt blankem Horror erleben wir ein sehr gut gespieltes, unheimliches Drama. Entsprechend lebt THE VIGIL mehr von seiner creepy Atmosphäre als von Jump Scares, obwohl es die (insbesondere später) auch gibt. Dazu borgt sich Autor und Regisseur Keith Thomas für sein Debüt u. a. ein paar Geräusch- und Ekeleffekte aus dem J-Horror (Fingernägel, Haare) und auch wenn ein paar der Schrecksequenzen etwas simpel wirken und manche Exposition wenig elegant serviert wird (etwa wenn plötzlich wie von Geisterhand im Keller ein Erklärvideo läuft), ist der Film doch in sich stimmig bis zum Schluss und verzichtet auch dort auf die genreübliche Billiglösung. Atmosphärischer Grusler – Empfehlung! | |
![]() sah diesen Film im Metropol, Stuttgart | 12.07.2020, 00:44 |
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