Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?von Alexander | |
Wer kennt das nicht, das man aus einem Traum erwacht, dieser einen aber trotz seiner diffusen, nicht wirklich greifbaren Bilder, noch lange Zeit verfolgt? Wäre es nicht faszinierend, könnte man diese Träume visualisieren und ihren Ursprung oder deren Sinn deuten? Vor etwa 10 Jahren sah ich eine faszinierende amerikanische Doku zum Thema Alpträume, in dem tatsächlich ein wesentlicher Aspekt aus „Come True“ durchgehend behandelt wird. Real existierende Menschen werden in dieser Dokumentation zu ihren Erfahrungen mit Alpträumen interviewt und diese dann filmisch nachgestellt, wobei es sich hier um ein immer gleiches Thema handelt, das tatsächlich von unterschiedlichen Menschen auf der Welt in gleicher oder ähnlicher Form immer wieder erzählt wurde und in „Come True“ exakt so aufgegriffen wird! Jedenfalls hat mich dieser Film seinerzeit extrem beeindruckt und verängstigt. Ohne zu spoilern bin ich nahezu überzeugt davon, das diese Dokumentation, zumindest was das Kernthema und die Motivation der Traumforscher betrifft, eine wesentliche Inspirationsquelle für „Come True“ gewesen ist. (Leider ist mir der Name dieses Films entfallen und ich wäre sehr dankbar für Hinweise zu Name und möglichen Quellen, sollte noch jemand diese Traumdoku kennen.) „Come True“ fasziniert mit einer durchgehend beunruhigenden, mitunter auch verstörenden Atmosphäre. Die Bilder wirken oft bedrohlich, es scheint über allem irgendwie ständig eine dunkle Bedrohung zu schweben, sich in jedem der oft zwielichtigen Bilder eine dunkle Präsenz zu verbergen. Unterlegt mit einem schummrig-wummernden Sound erzeugt das beim Betrachter ein beklemmendes Gefühl des Unwohlseins. Atmosphärisch ist „Come True“ ein dichtes, unheimliches Erlebnis, eine Reise in die Untiefen der menschlichen Seele und Träume. Traumwandlerisch folgen wir einer Gruppe Wissenschaftler, die mit ihren Schlafexperimenten ein ganz bestimmtes Ziel verfolgen und als Mystery-Freund hat der Zuschauer dann auch so einiges, worüber er nachdenken darf. Das ist wirklich gut für ein Erlebnis der sehr gruseligen Art. Ein ungewöhnlicher, düsterer Film, der sich irgendwie durchgehend kalt und hoffnungslos anfühlt. Und wäre das alles nicht schon genug, setzt Regisseur Anthony Scott Burns noch einen obendrauf und verstört mit einem Plot-Twist, der noch mal einen Haken mehr schlägt. Weniger „intelligent“ als der ähnlich geniale „Flashback“ in diesem Jahr, aber mindestens genauso originell und gut. | |
Alexander | 20.06.2021, 15:55 |
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