The Girl in the Basement, Opposite from Dr Heiter, in the Movie that Reminds Us of Hannibal Lecter.von Alexander | |
Das Regiedebut von Mimi Cave hat mich so richtig gut geflasht und ist ein wirklich bemerkenswertes Genre-Debut mit extrem hohem Unterhaltungswert, wozu neben zahlreichen, wirklich innovativen, künstlerischen Ideen auch der kongeniale Music Score beiträgt, der mich bis zum Abspann einfach nur umgehauen hat. Audiovisuell ganz große Klasse, witzige Dialoge, ein Hauch von Selbstironie, trotzdem grausig bis in die Haarspitzen. Sehr lange haben wir keinen Film mehr gesehen, der sich mitten in seiner Erzählung quasi um 180 Grad dreht und den Zuschauer nach einer wirklich heiteren Einleitung so unverhofft in ein eiskaltes Becken des Grauens wirft. Was mich an „Fresh“ am meisten begeisterte war die Konsequenz wie hier auf das bekannte, filmische Narrativ verwandter Erzählungen irgendwie komplett geschissen, und die Erzählung in einer frischen (lol) und absurden Art und Weise gedreht und maximal böse aufgetischt wird. Große Kunst. Die Seele des Zuschauers wird hier nicht nur strapaziert, sondern regelrecht zerrissen. So manch ein Freund des Horror-Genres mag bei dem sich ewig hinziehenden „Vorspann“, der für mich für unendlich viele und höchst unerwartete Lacher der besseren Art gut war, vielleicht an einen „Walkout“ denken, bevor er dann doch noch die Faust in die Magengrube gerammt bekommt. Auf soviel Zynismus trifft man in Zeiten aalglatt polierter Filme nicht mehr so häufig. Und ich liebe Filme, die mich überraschen, und „Fresh“ überraschte an so vielen Stellen, so wie auch in der Mischung eines absolut genialen Soundtracks (der für mich wahrscheinlich beste Soundtrack aller FFF Filme bislang) der irgendwo zwischen New Wave, Sixties, Seventies, Eighties und weiß ich nicht was wabert, das es eine abgefahrene Freude ist, und die Tongebilde sogar noch perfekt auf die entsprechenden Szenen aufzusetzen versteht. Ginge es nur darum, würde ich „Fresh“ 10 Punkte geben. Denn „Fresh“ ist wie ein Bissen in eine frische, scharfe Pepperoni – es tut zwar weh, aber man will eigentlich immer nur mehr davon. Vielleicht der beste „Frauenpower“ Movie den ich jemals gesehen habe. Girlpower und Man-Bashing in Filmen entspricht ja dem Zeitgeist, hier wurde allerdings mal konsequent in die Eier getreten. Sehr stark. Leider jedoch, werden mehr Erwartungen aufgebaut, als der Film am Ende einlösen kann, und der, nennen wir ihn mal „Showdown“, enttäuschte mal wieder und bescherte einem eigentlich genialen Film ein recht generisches und fades Ende, das irgendwo in hinlänglich bekannten Klischees versandete und mich ein wenig enttäuscht zurückgelassen hat. Da wäre mehr drin gewesen. Das hat dann auch der Mega Song im Abspann nicht mehr ganz zu flicken gekonnt. Sehr schade. Aber das ist wie immer natürlich nur meine subjektive Meinung. Gute 8 Punkte für einen wirklich spritzigen, überraschenden, hochgradig unterhaltsamen, kunstvollen und trotz seiner Selbstironie auch bösen Beitrags. Ansehen! Auf weitere Filme von Mimi darf man gespannt sein. "Glitter on the wet streets Silver over everything The river's all wet You're all chrome Looking glass Take the past Shut your eyes Realize..." "Heads Will Roll", Yeah Yeah Yeahs | |
![]() | 02.04.2022, 19:57 |
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