Gefühlvoll geteebeuteltvon Leimbacher-Mario | |
Kogonoada konnte vor 5 Jahren bereits mit „Columbus“ geduldige Gucker überzeugen. Nun ist er mit „After Yang“ (hierzulande bald über Sky vertrieben) zurück und minimalistisch im Sci-Fi-Bereich unterwegs. Seine Ruhe, seinen Fluss, seine Zurückhaltung, seinen Anstand verliert er aber auch mit futuristischen Elementen zum Glück nie aus den Augen. Gerade die Menschlichkeit bleibt Schwerpunkt - auch wenn es um einen defekten „Technosapiens“ geht, der unverzichtbarer Teil einer schicksalsgerüttelten Familie war … „After Yang“ ist quasi ein „White Mirror“, ein wesentlich positiverer und emphatischerer Blick auf K.I., Zusammenarbeit (Mensch/Technik) und Zukunft als sonst oft. Hervorragende Bilder, wohlige Farben, Teearomen quasi durch die Leinwand. Unprätentiöse Kunst. Sehr humane Themen, trotz all der Technik und dem Futurismus. Understatement pur, leichte „Gattaca“-Vibes. Endlich mal wieder Colin Farrell. Sehr reif und reich. Gesprächsstoff und Schönheit. Symmetrie und Sanftmut. Abschied und Neuanfang. Philosophisch und prachtvoll. Für manche vielleicht etwas ruhig, verkopft und monoton, dann fehlen womöglich Zugang und Höhepunkte. Aber für mich extrem angenehm, anders und intelligent. Mit einer der schönsten, unauffälligsten Filmmelodien seit Jahren. Einer wirklich authentischen und in vielerlei Hinsicht fortschrittlichen Familie. Und einem Androiden, der die meiste Zeit des Films nicht mehr aktiv ist und einem dennoch im Gedächtnis bleiben wird! Fazit: Warme Meditation auf das Menschsein, die Familie und Zugehörigkeit. Wirklich wundervoll. | |
Leimbacher-Mario sah diesen Film im Residenz, Köln | 19.09.2022, 01:27 |
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