Ohne Alkohol kann man auch keinen Spaß habenvon Leimbacher-Mario | |
„Hit Big“ ist eine makabre Thrillersatire und bitterböse Komödie des „Dogs Don’t Wear Pants“-Machers aus Finnland. Gedreht unter spanischer Sonne, immer zwischen Dauersuff, albanischen Gangstern, dunkler Vergangenheit, die einen gerne mal einholt, ehemaligen Vize-Miss Finnlands und faulem Geld. Ein falscher Familienromp und Fünfziger in Filmform. Immer kurvig, immer dreckig, immer mehr als nur leicht benebelt. Geduscht wird hier nicht. Ein wirkliches Ziel gibt es ebenso wenig. Das Ganze geht zudem selbstbewusst über zwei Stunden - und fühlt sich trotz aller Exotik und Quirligkeit leider auch genau so an… In eine Schublade lässt sich „Hit Big“ nicht stecken, da kotzt er eher nonchalant rein. Mit seinen abgefuckten, planlosen und dauerdruffen Figuren geht er einem genauso auf den Senkel, wie er einen süffisant bis penetrant unterhält. Die spinnen, die Finnen! In Espania, da kocht das Straußenei auf der Motorhaube! Da bleibt nichts in der Flasche, da reicht Monopoly-Geld für Finten, da werden aber auch Gangster skalpiert und mit der Bohrmaschine penetriert. Einfach eine wilde Mischung, die aber bei mir nie vollständig zog. Sicher schlucken auch die Untertitel den ein oder anderen Witz samt Situationskomik. Außerdem hat der Film über weite Teile arge Probleme mit der Beleuchtung, erst recht wenn man bedenkt, wo er eigentlich spielt. Ein schattiges Knallbonbon, das in den Videotheken der 90er vielleicht zum Kult oder zumindest Geheimtipp geworden wäre. Jetzt aber zu spät und zu ziellos daherkommt. Man kann sich ihn aber bestimmt schönsaufen. Fazit: Finnische Wundertüte mit verschenktem Kultpotenzial, die mehr säuft und sifft als durchgängig unterhält. Dennoch knuffig, dreckig und unberechenbar. Richtig gut aber nicht. | |
![]() sah diesen Film im Residenz, Köln | 05.02.2023, 01:55 |
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