Blood & Gold

Der Schatz der Sonnenfelder Kanone

von Leimbacher-Mario
Nachdem Peter Thorwarth für Netflix mit „Blood Red Sky“ einen beachtlichen weltweiten Genrehit abliefern konnte, gab ihm der Streaming-Gigant nun genug Geld und Vertrauen an die Hand, um eine klassische und krachende Nazijagd zu inszenieren, die sicher selbst Tarantino gefallen wird. Comichaft aber nie Trash. In „Blood & Gold“ leisten ein heldenhafter Deserteur und ein Bauernmädchen in den letzten Tagen des Krieges erbitterten Widerstand gegen ein fieses SS-Kommando, das auf der Suche nach einer Kiste voller Goldbarren ist, die eine ermordete jüdische Familie versteckt haben soll…

Ingoldius Basterds

„Blood & Gold“ spielt zum Glück in einer ganz anderen Liga als sowas wie „Iron Sky“ oder „Mad Heidi“. Viel ernster, viel ernst zu nehmender, viel hochwertiger. Viel näher an sowas wie Indiana Jones oder Tarantinos WWII-Meisterwerk als an Nazisploitationtrash. Und das ist gut so! Es tut richtig gut zu sehen, dass Deutschland das auch kann in Ausnahmen. Und das, ohne den Spaß und das Übertriebene an fiesen Nazis komplett links liegenzulassen. Es wird Gold gesucht und Gold gefressen. Robert Maaser spielt den kriegsüberdrüssigen Helden grandios und verkommt nie zur Karikatur. Der ganze Film tut das nicht. Selbst ein Alexander Scheer als Two-Face-Nazischwein nicht. Er ist sogar das i-Tüpfelchen auf allem. Absolut genial und furchteinflössend! Es gibt toughe Frauen, keine Figur ist sicher, der Gewaltgrad ist nicht von schlechten Eltern. Die handfeste Action hat Wucht und tut weh, der Soundtrack mit etlichen altdeutschen Volksliedern ist grandios. Ich bin insgesamt tief beeindruckt und richtig glücklich, dass ich ihn auf dem Fantasy Filmfest im Kino vorab sehen durfte. Mit gleichgesinnten Genrefans in allerbester Laune. Und nahezu alle waren positiv überrascht bis entzückt, gingen richtig mit. Aber zu Hause wird er nächsten Monat auch noch funktionieren und ein weiterer Hit für Netflix und Thorwarth, da bin ich mir sicher!

Fazit: Ein famoser, flotter und kurzweiliger Kriegs-, Abenteuer- und Nazisploitation-Mix von Peter Thorwarth. Nochmal ein klarer Schritt vorwärts nach „Blood Red Sky“. Macht richtig Spaß, ist nie zu trashig, sieht hochwertig aus, hat wunderbar hassenswerte Schergen und das Herz am richtigen Fleck. Absolute Empfehlung für nächsten Monat auf Netflix!
Leimbacher-Mario
sah diesen Film im Residenz, Köln

22.04.2023, 10:56



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