Skinamarink

Can we watch something happy?

von Herr_Kees
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Kevin und Kaylee sind allein zu Haus. Zumindest scheint es so. Irgendetwas stimmt nicht. Die Fenster und die Haustüre sind verschwunden. Daddy und Mommy sitzen im Halbdunkel und reden komisch. Und dann sind die auch auf einmal weg. Wenigstens läuft der Fernseher. Es kommen Cartoons.

Kyle Edward Balls Experimentalfilm SKINAMARINK ist ein Alptraum, der konsequent aus Kindersicht erzählt wird. Die Kamera ist meist in Bodenhöhe platziert, die Perspektive oft aus der extremen Untersicht. Gesichter sehen wir nicht, Menschen kaum. Stattdessen sehen wir: ultralange Einstellungen von Türrahmen, Steckdosen, Legos. Wir hören: Geräusche, Dialogfetzen, nervtötende Zeichentrickmusik. Die Optik des gesamten Films ist unterbelichtet und grobkörnig. Früher, als es noch einen Sendeschluss gab, sagte man Ameisenrennen dazu. Heute nennt man es künstlerisches Stilmittel. Extremer Retrolook. Der Film ist 1995 angesiedelt.

Ball beabsichtigt mit seiner kompromisslosen Machart Atmosphäre, erzeugt jedoch ausschließlich Langeweile. Ambivalenz schafft nur dann Spannung, wenn eine Referenz vorhanden ist. In SKINAMARINK weiß man nie, was man sieht, was man denken oder fühlen soll. Man kann alles oder nichts hineininterpretieren. Er packt einen im Unterbewusstsein, bei den eigenen Kindheitsängsten – oder eben nicht.

Now: Can we watch something happy?
Herr_Kees
sah diesen Film im EM, Stuttgart

23.04.2023, 19:36



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