The Hounds of Lovevon Alexander | Permalink |
Von seinem sadistischen Vater und dem gleichgültigen Bruder gequält, verbringt der junge Douglas einen großen Teil seines Lebens in einem Hundezwinger, was seine Abneigung auf Menschen als auch die bedingungslose Liebe zu Hunden noch verstärken soll. Die nicht immer linear und mitunter sogar etwas verschachtelt erzählte Geschichte bleibt über die gesamte Spielzeit interessant und spannend, was einigen twists & turns, unzähligen Details, einem kongenialen Soundtrack und nicht zuletzt dem genialen Spiel von Caleb Landry Jones zu verdanken ist. Wer schon den „Joker“ mochte, mit all seinen Facetten von Wut und tiefer Traurigkeit, und generell Gefallen an düsteren Dramen findet, wird „Dogman“ hingebungsvoll abfeiern können. Hier brodelt es fast noch schlimmer in den seelischen Untiefen eines gebrochenen Mannes, doch wäre es kein Luc-Besson-Film, wenn die finstere Geschichte nicht immer mal wieder von grellen Einspielungen grotesk bunter Bilder und manchmal fast skurril wirkenden Song-Einlagen unterbrochen würde. Das wirkt manchmal, und man verzeihe mir den vielleicht etwas derben Vergleich, als hätte „Tootsie“ Pate für einen Horrorfilm gestanden, und der sehr „queere“ Aspekt der Geschichte passt perfekt zur Charakterisierung des Protagonisten. Man muss schon sehr empathielos sein, um mit Douglas nicht mitleiden zu können oder die zahlreichen wunderbaren Hunde nicht in sein Herz zu schließen. Für mich als bekennender Hundefreund waren das natürlich die heimlichen Stars der eher ruhigen Geschichte, die nur stellenweise an Tempo und Fahrt gewinnt. Dann aber fühlt man sich in manchen Momenten an Scorseses „Taxi Driver“ erinnert, wenn aufgestaute Wut und Frustration eines „Underdogs“ sich in plötzlichen und heftigen Gewaltausbrüchen entladen darf, wie ein reinigendes Gewitter nach einem unerträglich heißen und langen, schwülen Tag im Hochsommer. Ein mutiges, kleines Meisterwerk. Ein Film, der nicht nur perfekt unterhält, sondern gleichzeitig auch verstört und nachdenklich macht. „When I was a child, running in the night Afraid of what might be Hiding in the dark, hiding in the street And of what was following me The hounds of love are hunting I've always been a coward And I don't know what's good for me Oh, here I go … „ „Hounds of Love“, Kate Bush | |
![]() sah diesen Film im Harmonie, Frankfurt | 07.09.2023, 09:57 |
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