Reviewvon traab | |
"Mars Express" aus dem Jahr 2023 ist ein futuristischer Cyberpunk-Anime, der in einer Welt spielt, in der Mensch und Maschine in einer symbiotischen Beziehung existieren. "In der nahen Zukunft werden die Privatdetektivin Aline Ruby und ihr Androidenpartner von einem wohlhabenden Geschäftsmann angeheuert, um einen berüchtigten Hacker aufzuspüren. Auf dem Mars tauchen sie tief in die Schattenseiten der Hauptstadt des Planeten ein, wo sie eine düstere Geschichte von Gehirnfarmen, Korruption und einem vermissten Mädchen aufdecken, welches ein Geheimnis über die Roboter hütet, die das Gesicht des Universums zu verändern drohen." In den letzten Jahren haben sich ja Animationsfilme deutlich entwickelt und es gibt immer häufiger besondere Ansätze, was den Zeichenstil angeht, wenn ich da an Filme wie "Wolfwalkers", "Puss in Boots: The Last Wish" oder "The Mitchells vs the Machines" denke. Mir ist selbstverständlich klar, dass "Mars Express" kein schnöder Animationsfilm ist, sondern ein Anime, auch wenn ich mich in dem Metier nur nur oberflächlich auskenne, ist mir direkt aufgefallen, dass der Film sehr klassisch daherkommt, was die Optik angeht. Hätte mir jemand gesagt, dass der Film 30 Jahre alt ist, dann hätte ich das in keinem Moment bezweifelt. So hatte ich direkt "Ghost in the Shell"-Vibes und war fasziniert hinter dieser modernen Welt und dem, was die Macher hier an World Building kreiert haben - aber auch Science-Fiction-Klassiker wie der "I, Robot" oder der dystopische Cyberpunk-Streifen "Blade Runner" hatten bestimmt ihre Spuren hinterlassen bei den Machern. Die Handlung des Films ist ein spannender Thriller, der die Privatdetektivin Aline Ruby auf den roten Planeten führt. Während sie nach einer jungen Frau und einem Hacker sucht, entfaltet sich eine faszinierende und tiefgründige Geschichte, die geschickt in den Gesamtkontext integriert ist. Besonders beeindruckend ist die Art und Weise, wie der Film die Frage nach künstlicher Intelligenz und ihrer Entwicklung ohne menschliche Kontrolle aufwirft. In einer Zeit, in der wir uns bereits mit Themen wie KI und Maschinenlernen auseinandersetzen, trifft "Mars Express" somit genau den Nerv der Zeit. Ein herausragendes Element des Films ist die Darstellung der Interaktion zwischen Mensch und Maschine. Die Idee, das Bewusstsein in einen Androiden zu übertragen und so die Unsterblichkeit zu erlangen, wirft faszinierende moralische Fragen auf. Kann man noch mit einem geliebten Menschen zusammenleben, wenn dieser in einer Maschine weiterlebt? Die Frage "Wann ist ein Mensch ein Mensch?" wird geschickt in diese futuristische Welt eingebettet und bleibt ein zentrales Thema des Films. Die musikalische Untermalung in "Mars Express" verdient ebenfalls Lob. Ein sphärischer, treibender und stimmiger Score begleitet die Handlung und verstärkt die Atmosphäre des Films. Ausserdem habe ich die "Terminator 2"-Anspielung gefeiert. Abschließend kann ich sagen, dass "Mars Express" ein visuell beeindruckender und inhaltlich fesselnder Anime ist. Mit seinem klassischen Stil, der packenden Handlung und den tiefsinnigen Themen, die er behandelt, ist er definitiv ein Muss für Sci-Fi-Fans und diejenigen, die sich für die Zukunft von Mensch und Maschine interessieren. Ein Film, der zum Nachdenken anregt und zugleich ein spannendes, wenngleich kompliziertes Abenteuer bietet. | |
traab sah diesen Film im Harmonie, Frankfurt - Original-Review | 14.09.2023, 13:23 |
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