crazy

Slotherhouse

Langsam… und lustig?

von Leimbacher-Mario
Wenige Tiere sind mir lieber und herzensnäher als das Faultier. Der große Panda. Katzen eventuell. Aber dann wird's auch schon dünn. Die perfekte, dumme Tierhorrorcomedy-Idee also, diesen tierischen Sympathieträger zu einer reinrassigen Mordmaschine umzumodeln? Erst recht, wenn er dümmlichste Sorority Babes, Boss Bitches und selbsternannte Influencerinnen wegschnetzelt? Ja, sicher kein mieses Wortspiel, sicher eine stabile Prämisse. Leider wartet dahinter in diesem augenzwinkernden und gefühlt/leider mit FSK12 durchwinkbaren Tiertrash nicht mehr viel, ganz sicher kein neuer „Gremlins“ oder „Cujo“. Weh tut er allerdings auch nicht. Sollte er vielleicht mal besser?!

Das Ergebnis von Freddys perversem Seitensprung mit einem Critter

„Slotherhouse“ hat arge Probleme. Er splattert kaum bis gar nicht. Seine Opfer/Heldinnen gehen einem schneller auf die Nerven, als man den Namen ihrer Verbindung wiederholen kann. Der Look ist botoxglatt. Es wird ganz ungeniert nach ganz tiefen Horrorzitatefrüchtchen gegriffen - vom im Glas liegenden und dann verschwundenen Michael-Myers-Moment bis zur „Shining“-Tür. Das ist alles arg abgegriffen und lässt gerade die Zielgruppe, für die das gemacht sein soll, uns Horrorfans, eher mit dem Kopf schütteln als nicken. Nur die krueger'sche Badewannenkralle lassen sie sträflich liegen. Was auch wieder zu dem viel zu zugeknöpften und zahmen Ansatz passt. „Slotherhouse“ wiederholt sich, erklärt seine eh schon idiotensicheren Witze und nutzt sich definitiv ab. Und ist in seiner Dummheit und Naivität doch irgendwie süß. Passend zu seiner haarigen Slasherin aus dem Dschungel Panamas. Die zuckerniedlich und fühlbar als Animatronic positiv hängen bleibt. Wenn man also vielleicht mit niedrigen Erwartungen für einen seichten Freitagabend mit Horroranfängern etwas sucht - da kann dieses ausgebuffte Faultier mit Drang zum Morden eventuell helfen!

Fazit: Deutlich zu unblutig, zu plump, etwas zu redundant und zu sehr auf seine süße Grundidee reduziert, die in einer Bierlaune eher zuerst den Titel, das Wortspiel, als die Handlung hervorgebracht haben muss. Auf seine naive Weise aber nicht totaler Müll. Auch wenn die Collegegirls hier massiv nerven.
Leimbacher-Mario
sah diesen Film im Residenz, Köln

25.09.2023, 02:04



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