Mad Fate

Das Schicksal ist kein mieser Verräter

von Leimbacher-Mario
Mit „Limbo“ konnte Regisseur Soi Cheang letztes Jahr massiv auf sich aufmerksam machen. Ein nahezu meisterhafter Neo Noir-Thriller in schwarz-weiß. Nun kommt schon sein nächster Streich, ebenfalls wieder hierzulande zuerst auf dem Fantasy Filmfest. In „Mad Fate“ geht es, wie der Titel schon sagt, um das verwoben-verrückte Schicksal - zwischen Morddrang, Bestimmung und dem freien Willen zweier Männer und Außenseiter, ein Psychopath mit mörderischen Tendenzen und ein bizarrer Karma-und-Esoterik-Meister, die sich gegenseitig mehr oder weniger sowohl in weitere Schlamassel reiten als auch vor dem Schlimmsten bewahren…

Kampf gegen Windmühlen

So hübsch wie „Limbo“ mit seinem monochromen Style war, so unschön sieht „Mad Fate“ oft aus. Was ist hier passiert optisch? Ein Fehlschlag und eine Enttäuschung. Das zu einer negativen Anekdote aus der B-Note. Der Film an sich ist ein eigentlich ganz zackiger und cleverer Genremix aus Buddy-Comedy, Mordthriller und übernatürlichen Wegen des Schicksals à la P.T.A. in asiatisch überdreht und manchmal gar leicht nervig. Meistens halten aber gerade die etwas comichaft überzogenen Momente und Figuren bei Laune, helfen über einen etwas dahinplätschernden Plot. Man muss nicht immer wieder und alles mit „Limbo“ vergleichen. Doch in „Mad Fate“ gehen Konzept, Inhalt und Optik nie eine derart gekonnte Fusion ein, koexistieren eher nebeneinander. Und dadurch kann kein homogener oder sehr guter Film entspringen. Selbst wenn der „Marsch“ aus „Bridge on the River Kwai“ exzellent eingebunden wird und immer ins Ohr geht. Konfusion und „Zufall“ haben hier Konzept. Wenn man das nicht schluckt, dann wird’s sehr anstrengend und trocken. Kein schlechter Cocktail für mich dennoch.

Fazit: Quirliger Buddy-Mordfall-Comedy-Genremix mit interessanten Figuren, Wendungen und Ansätzen. Jedoch nicht sehr hübsch. Und zudem in keinem seiner Subgenres je richtig ohne Handbremse zu Gange. Dass man sich den Namen Soi Cheang merkt, daran ändert das jedoch null. Auch „Mad Fate“ macht Laune und ist eigen.
Leimbacher-Mario
sah diesen Film im Residenz, Köln

26.09.2023, 03:03



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