Surrealismus ²von Leimbacher-Mario | |
In „Daaaaaali!“ (nur echt mit sechs A und Ausrufezeichen!) gibt der französische Vielfilmer und Neumeister des Surrealen, Quentin Dupieux, seinen Senf zum wohl größten Surrealisten aller Zeiten, sicher einem seiner absoluten Vorbilder, dem einzig wahren Salvador Dalí… natürlich auf Dupieux' ganz eigene Art und Weise, denn klassisches Biopic kann bekanntlich jeder und „Daaaaaali!“ könnte davon kaum weiter entfernt sein… Geschichtenerzählen schwer gemacht Die Gänge werden länger, die Träume wiederholen sich, dennoch wirkt's bei einem Dupieux immer noch alles recht frei und frisch. Manche Muster kennt man nun eventuell zu Genüge, dennoch wäre ihn Genie zu nennen, sicher keine Lüge. Salvador Dalí, der Künstler, der Exzentriker, mehrere Männer in einem, wer will bei einer solch wilden Collage um klassische Biopics weinen?! Das ist lustig, das ist spontan, das ist enorm intelligent und bizarr, dennoch hält den Zuschauer hier niemand zum Narr. Von Interviews und Show, von Gemälden und Künstlerpersona, doch glaubt nicht, danach wäre man Dali wie nie so nah. Doch Informationen, wahres Leben oder Realität sind hier natürlich nie Anspruch und wären völlig fehl am Platz, da formt man lieber aus Überraschungen, Gefühlen und filmischem Memory einen absurd-frechen Schatz. Vielleicht kommt man mit einem solchen Kleinod Dalí sogar näher denn je, und vielleicht ist Dupieux sogar Dalí in Spe. Ich bin mir jedoch ziemlich sicher Dalí hätte das gefeiert, denn nichts lag ihm ferner, wie wenn einer zu seiner Person das immergleiche gleiche Loblied herunterleiert. Lob ist „Daaaaaali!“ zwar auch, aber dermaßen verdreht und im Flow, dass Dupieux hier wohl nicht will, aber kann, Dalí stehlen die Show. Zudem ist die Hauptdarstellerin (richtig gelesen!) einfach super sweet, selbst wenn einem an diesem Abendtisch immer wieder vergeht der Appetit. Fazit: Ein Duo, das sich gesucht und gefunden hat! Selbst wenn sich Dupieux' geniale Rochaden, Wiederholungen, Boxen und Puzzles, seine erzählerische und charakterliche Leeren, auch etwas abnutzen können. Dennoch ein mehr als cleverer Snack. Man weiß halt mittlerweile, was man bekommt. Und zu Dalí passt's wie die Faust auf Schnurrbart. | |
Leimbacher-Mario sah diesen Film im Residenz, Köln | 05.02.2024, 19:59 |
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