crazy

Suitable Flesh

Wer bin ich, und wenn ja, wieviele?

von Alexander
Hätten wir uns „Suitable Flesh“ schon in den 80ern aus der Videothek ausgeliehen, könnte der Film heute vielleicht Kultstatus haben. Denn man fühlt sich bereits nach wenigen Minuten wie in einem Horrorfilm eines längst vergangenen Jahrzehnts, als es noch reichte, uns mit ein bisschen Kunstblut sowie einer interessanten Grundidee, zu beeindrucken, selbst wenn der overall look „billig“ wirkte. Und einen Film in der heutigen Zeit so aussehen zu lassen, als wäre er vor 40 Jahren gedreht worden, ist schließlich auch eine Kunst. Auch wenn es so vielleicht gar nicht beabsichtigt war.

Wenn die Produktion nach Meinung einiger Rezensenten auch unter ihren Möglichkeiten bleibt, so haben mir die durchaus solide Mischung aus sleazy Erotik, Lovecraft-scher Grundstimmung und diversen anderen Zutaten aus dem Gewürzschrank des Genrekochs in ihrer Rezeptur einfach gut gefallen. Ein bisschen sexy Heather Graham, ein paar Spritzer Blut, etwas „gothic Mansion“ und eine Brise Wahnsinn aus der Irrenanstalt. Da wurde der „oldschool“ Monk in mir bestens bedient, konnte ich nicht meckern.

Der Film hat wirklich alle Zutaten, die es für einen ordentlichen kleinen Horrorstreifen braucht, und wenn es auch nicht immer nach „Cthulhu“ aussieht, so riecht es trotzdem in jeder Ecke danach. Man darf seine Erwartungshaltung nur nicht zu weit hochschrauben, weder des fehlenden Bodyhorrors, noch der vielleicht etwas aufgesetzt wirkenden „Sexszenen“ wegen. Und es hat doch wohl auch niemand ernsthaft erwartet, dass „Suitable Flesh“ eine Art zweiter „From Beyond“ wird, ohne dass Yuzna auf der Verpackung steht.

Kein Meisterwerk des Horrorkinos, doch ich jedenfalls fühlte mich bis hin zum fiesen Ende blendend unterhalten.
Alexander
sah diesen Film im Harmonie, Frankfurt

28.04.2024, 09:34



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