The Raid-chenvon Edwinita | |
Seufz. Als Fan von The Raid hatte ich die Hoffnung, dass Kill wenigstens genauso spannend und knackig wird, wie der eben erwähnte indonesische Vorgänger. Und ja, ich war mir dessen bewusst, dass ich mit den Gesetzmäßigkeiten des Bollywood Kinos konfrontiert werde. Allerdings wurde uns vor Sichtung versprochen, dass nicht getanzt wird. Und in der Besetzungsliste tauchte auch Shah Rukh Khan nicht auf. Also eher untypisch und somit stieg die Hoffnung. Beginnen wir mit den positiven Aspekten. Die Hauptdarsteller beherrschen Muay Thai, das in diesem begrenzten Setting seinen eigenen Reiz hat. Die Schauspieler sind mit Herzblut dabei. Aber das war's schon. Denn nach einer Weile, weiß man bei dem Personenaufgebot schlicht und einfach nicht mehr, wer wer ist, wer mit wem verwandt ist, wer wen rächt. Zwar wird vor jedem Fight angekündigt, warum man auf den Helden eindrischt, aber ab einem bestimmten Punkt ist das nur noch langatmig und somit vollkommen irrelevant. Dann wird das Pacing auch noch signifikant ausgebremst, weil jeder Todesfall ausreichend betrauert werden muss. Viele Tränen fließen am laufenden Band. Apropos Emotionen und die Charaktere, die das normalerweise im Film übernehmen: Kommen wir zur Rolle der Frau. Diese hat hier nur zwei Funktionen: Love Interest oder Mutter. Und so kommt es, dass die Hauptdarstellerin wie eine menschliche Disney-Prinzessin durch die Handlung irrlichtert und Mütter stets besorgt sind. Keine Frau bringt hier die Handlung voran. Als an einer kurzen Stelle aber die Mütter mal richtig austeilen, gab es befreiten Szeneapplaus im Kino. Wer hier jetzt sagt, dass das halt so im indischen Kino ist, dass Frauen so bescheuert, beengte Rollen spielen müssen, der irrt. Denn von den 30ern bis 60ern des letzten Jahrhunderts, gab es in Indien Fearless Nadia, eine blonde Heroine, die mit Pistolen und harter Faust für Recht und Ordnung sorgte. Nebenbei erledigte die Schauspielerin auch ihre eigenen Stunts. Aber davon ist nichts übrig geblieben. Zusammenfassend eine echte Enttäuschung. Man hätte so viel mehr aus der Handlung, den Charakteren und der Action machen können. Seufz. | |
Edwinita sah diesen Film im Zoo Palast, Berlin | 11.09.2024, 16:37 |
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