I fought the law…von Herr_Kees | |
Bobbie Torres will eigentlich nur zurück nach Hause zu ihrem Freund, den sie erst kürzlich verlassen hat, aber ein Sheriff im Grenzgebiet hat es auf sie abgesehen und beschlossen, ihr einen Tag aus der Hölle zu bereiten. Und da ist sie nicht die Erste. Ein bisschen DUEL, ein bisschen THE HITCHER und ein bisschen WOLF CREEK: Regisseur Lawrence Jacomelli kennt seine Vorbilder und eifert ihnen atmosphärisch gekonnt nach. Das Gefühl der Machtlosigkeit gegenüber dem Vertreter des Gesetzes ist noch im Kinositz spürbar und das Katz-und-Maus-Spiel, das den größten Teil des Films beherrscht, hält die Spannung auf einem guten Level. Das Auto des Sheriffs, das nach jeder Kurve hinter einer Düne lauern kann, der Staub am Horizont, der das nahende Grauen ankündigt – das ist schon richtig stark inszeniert. Eine Zeitlang ist der Film auch wirklich so unberechenbar wie sein Antagonist. Doch das scheint den Machern nicht genug. Eine ausgedehnte Dialogszene, die uns über die Backstory und die schwere Familiensituation der Leinwandfiguren aufklärt, ist nicht nur unnötig, sie lässt richtiggehend die Luft aus dem ansonsten sehr tighten Szenario. Das Finale schließlich wird einige Gorehounds befriedigen, den Film lässt es leider in ein dämliches Klischee abdriften. Schade, dass die toughe und sympathische Hauptfigur ihrem Gegner nicht mit Cleverness begegnet, wie es der Film einmal kurz andeutet, sondern sich letztlich mit denselben gewalttätigen Mitteln zur Wehr setzt. Und das haben wir weiß Gott schon zur Genüge gesehen. Daher: kein wirklich innovativer, einfallsreicher „Texas Noir“, aber immer noch ein solider, sehr unterhaltsamer Thriller. | |
Herr_Kees sah diesen Film im EM, Stuttgart | 15.09.2024, 01:21 |
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